Berlin/Hamburg. Cesar Muñoz Fontela hat mitgeholfen, Medikamente gegen die tödliche Seuche zu entwickeln. Ausgezeichnet wurde auch ein Hitler-Forscher.
Für seine Forschungen zu einem Mittel gegen Ebola erhält der Hamburger Mikrobiologe Cesar Muñoz Fontela (41) den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes „Gesellschaft braucht Wissenschaft“. Er teilt sich die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung mit dem Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“, Christian Hartmann (57), wie die Leibniz-Gemeinschaft mitteilte.
Für seine Forschung hatte Muñoz Fontela Mäusen am Hamburger Heinrich-Pette-Institut humane Blutstammzellen implantiert und in den Tieren ein Blut- und Immunsystem aufgebaut, das dem des Menschen ähnelt. Die Mäuse wurden dadurch anfällig für das Ebola- und Lassa-Virus. Der aus Spanien stammende Wissenschaftler konnte an den Nagern zeigen, dass das anti-virale Medikament Favipiravir im Tierversuch gegen Ebola- und Lassafieber wirksam ist.
„Die Arbeiten von Cesar Muñoz Fontela zeichnen sich dadurch aus, dass sie wesentlich zur Erforschung einer effektiven Ebola-Therapie beitragen, mit der bereits erste Patienten erfolgreich behandelt werden konnten“, begründete die Leibniz-Gemeinschaft, auf deren Vorschlag der Preis vergeben wird, ihre Entscheidung. Die beiden Preisträger sollen am 23. November auf der Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin geehrt werden.