Verwirrende Ergebnisse: Umweltministerium konnte im Dorf nahe Zwischenlager Gorleben keine Strahlung messen, Umweltschützer schon.
Gorleben. Kürzlich erst hatte die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) Entwarnung für das Dorf Gorleben gegeben. Nach Messungen seien keine erhöhten Strahlenwerte aus den Castoren im Zwischenlager im Dorf nachweisbar. Damit wurde auch der Weg für weitere Castoren-Transporte aus Frankreich in das Wendland frei.
Umweltschützer haben hingegen nach eigenen Messungen sehr wohl erhöhte Strahlenwerte im Ort feststellen können. Im zwei Kilometer entferten Gorleben sei die Strahlung aus den Castoren "noch deutlich messbar". An dem im Dorf gelegenen Messhaus habe sich die Neutronen-Ortsdosis in den Jahren 1997 bis 2002 von ursprünglich 0,05 Millisievert auf 0,16 Millisievert mehr als verdreifacht, erklärte am Mittwoch Volker Schürg von der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Er berief sich auf Messdaten des Zwischenlager-Betreibers GNS, die in den Jahresberichten des Unternehmens nachzulesen seien. 1997 war erstmals eine größere Anzahl von Castor-Behältern im Zwischenlager Gorleben eingelagert worden.