Wann kommt es? Kommt es überhaupt? Und heißt es wirklich iPhone 5? Noch hält sich Apple bedeckt. Die Mobilfunkfirmen rüsten sich indes bereits für den großen Ansturm.
New York. Es ist noch gar nicht bestätigt, ob und wann das neue Apple-Smartphone iPhone 5 erscheint. Dennoch sind die Mobilfunkanbieter in Deutschland bereits auf den Ansturm vorbereitet. Nachdem die Telekom bereits eine Vorverkaufsmöglichkeit angeboten hat, ziehen jetzt Vodafone und O2 nach. In einem Newsletter können sich Apple-Anhänger eintragen lassen, um als erste Kunden über den Bestellungstermin informiert zu werden. Vodafone bietet unter dem Motto "5, 4, III, 2...als erster dabei" einen Newsletter zu "Smartphone-Neuheiten".
Die Telekom bietet sogar ein "Premieren-Ticket" an. Allerdings spricht keiner der Konzerne von dem neuen iPhone. Alleine schon weil die rechtlichen Auflagen von Apple als sehr streng gelten, wie die "Welt" berichtet.
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Das neue iPhone 5 von Apple kommt wohl im September in die Läden. Wie das Smartphone aussehen wird, ist aber noch ein großes Geheimnis. Der Analyst Gene Munster rechnet damit, dass Apple bereits in den ersten zehn Tagen zwischen sechs und zehn Millionen Geräte verkaufen wird. In Deutschland bietet die Telekom bereits einen Vorverkauf an. Mit einem sogenannten "Premieren-Ticket" können sich die Fans des Apple-Smartphones eine frühe Lieferung sichern. Allerdings hat die Aktion einen Haken: Der bestehende Vertrag muss dafür verlängert oder ein Neuvertrag abgeschlossen werden.
In 27 Tagen soll das iPhone 5 vorgestellt werden, neun Tage später, am 21. September, in die Läden kommen. Da sind sich zumindest Computerexperten sicher. Apple wollte die Gerüchte bisher nicht bestätigen und macht es weiter spannend. Die Erwartungen an das iPhone 5 sind indes groß. Viele gehen davon aus, dass das Display größer wird. Beispielsweise hat das chinesische Multimedia-Portal "AppleDaily" Bilder des neuen Smartphones veröffentlicht. Auf den Abbildungen ist das Gehäuse acht Millimeter größer, als beim Vorgängermodell. Laut des Magazins "Wall Street Journal" soll das neue Display künftig auch vier Zoll groß sein. Außerdem werde das iPhone 5 flacher. Neu sei auch, dass der Anschluss für Kopfhörer nach unten wandert. Kann man den Bildern Glauben schenken, wird sich sogar der Anschluss für das iPhone ändern. Bisher verwendete Apple für all seine Geräte einen Universalanschluss, zum Beispiel für das Ladekabel. Sollte sich dies bewahrheiten, wird altes Zubehör, wie eine Dockingstation, nutzlos.
Gerätselt wird vor allem auch, ob Apple auf den LTE-Datenfunk verzichtet. Denn dieser benötigt deutlich mehr Strom, als andere Mobilfunktechnologien. Und weil der Akku des neuen iPhones flacher sei, schlussfolgern dies viel Computer-Experten. Marketing-Profis sehen ebenfalls den Verkaufsstart im September als sehr wahrscheinlich. Denn der weltgrößte Technologiekonzern achte darauf, das neueste Smartphone-Modell im Herbst kurz vor dem umsatzträchtigen Weihnachtsgeschäft in die Läden zu bringen.
Außerdem würde es dem Produktzyklus von Apple entsprechen, das Handy nach einem Jahr zu erneuern. Im vergangenen Quartal sackten schon die Verkäufe des aktuellen iPhone 4S ab, weil viele Kunden lieber das nächste Modell abwarten. Hinzu kommt, dass Apple unter verstärktem Erneuerungsdruck steht, seit Samsung sein Top-Modell Galaxy S3 auf den Markt gebracht hat. Es hat einen 4,8 Zoll (12,2 cm) großen Bildschirm, LTE, einen NFC-Chip für mobile Bezahlsysteme und kann zum Entsperren das Gesicht seines Besitzers erkennen.
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Neben Bilder tauchten in den vergangenen Wochen im Internet auch Videos vom neuen Gehäuse auf. Demnach behält es weitgehend das bisherige Design, aber die Rückseite soll nicht mehr aus Glas, sondern größtenteils aus Metall bestehen. Die Bilder könnten aber auch Fälschungen sein oder einen der vielen Prototypen zeigen, die Apple testet, aber dann verwirft. Auch vor dem Start vorheriger iPhone-Modelle waren immer wieder gefälschte Bilder veröffentlicht worden.
So machten im vergangenen Herbst Fotos von einem gewölbten iPhone 5 die Runde, das zum unteren Rand dünner wurde. Wenige Wochen darauf präsentierte Apple stattdessen das iPhone 4S, das das Äußere des vorherigen Modells beibehielt. Erst vor kurzem kam mit Bildern von Prototypen im Patentstreit von Apple und Samsung heraus, dass es tatsächlich einmal so einen „tropfenförmigen“ Designentwurf gab. Die Unterlagen machten zudem erstmals deutlich, wie viele verschiedene Versionen in Apples Designschmiede ausprobiert werden.
Apple ist traditionell extrem verschlossen, wenn es um neue Geräte geht – das Unternehmen stellt sie erst kurz vor der Markteinführung vor, um nicht den Verkauf der Vorgängermodelle zu torpedieren. Als im April 2010 das Design eines neuen iPhone frühzeitig bekannt wurde - ein Apple-Mitarbeiter hatte ein Testgerät des iPhone 4 in einer Bar liegengelassen – brach der Absatz des alten iPhone 3GS regelrecht ein.
Die Möglichkeit, dass Apple das im Sommer 2010 mit dem iPhone 4 eingeführte Design im Prinzip beibehält, wurde von einigen Beobachtern sofort als zu geringe Veränderung kritisiert, die dem Konzern einen Dämpfer beim Absatz einbringen könne.
Wenn die aktuellen Medienberichte stimmen, würde Apple mit den neuen Geräten in mindestens zwei Punkten mit Ansichten seines legendären Gründers Steve Jobs brechen. Zum einen hielt der im vergangenen Herbst gestorbene Jobs eisern an der Bildschirmgröße von 3,5 Zoll (8,9 cm) für das iPhone fest, während Konkurrenten Geräte mit zum Teil deutlich größeren Displays bauten. Zum anderen stempelte Jobs die kleineren Tablet-Computer einmal berühmterweise als „Totgeburten“ ab, weil ihre Bildschirme kein angemessenes Nutzererlebnis böten.
Der Wettbewerb könnte Apple nun jedoch zwingen, die alten Positionen zu überdenken. Bei den Smartphones ist vor allem Samsung mit seinen großen Bildschirmen sehr erfolgreich, die die iPhones relativ klein wirken lassen. Und bei den Tablet-Computern hält Apple mit seinem iPad zwar weiter klar die Spitzenposition. Doch Geräte wie Amazons Kindle Fire oder das neue Google Nexus 7 haben eine neue Kategorie kleinerer und vor allem deutlich günstigerer Tablets etabliert, die Apple nicht der Konkurrenz überlassen will. Daher wurde bereits seit einigen Monaten über die Tests eines „iPad mini“ berichtet.
Mit Material von dpa und dapd