Bisherigen Spekulationen zufolge soll das neue iPhone unter anderem einen größeren Bildschirm und schnelleren LTE-Datenfunk bekommen. Apple wollte sich bislang nicht zu Gerüchten äußern.
New York. In den vergangenen Wochen tauchten im Internet immer wieder Bilder und zuletzt auch Videos vom angeblichen Gehäuse des nächsten iPhone auf. Demnach behält es weitgehend das bisherige Design, die Rückseite soll aber nicht mehr aus Glas, sondern größtenteils aus Metall bestehen. Auch wurde den Bildern zufolge der Ohrhörer-Eingang nach unten verlegt und es kommt ein kleinerer Dock-Anschluss zum Einsatz. Die Bilder könnten aber auch Fälschungen sein oder einen der vielen Protypen zeigen, die Apple testet, aber dann verwirft. Auch vor dem Start vorheriger iPhone-Modelle waren immer wieder gefälschte Bilder veröffentlicht worden.
Insider-Kreisen zufolge bereitet sich Apple auf eine Großveranstaltung am 12. September vor. Der Zeitpunkt würde mit früheren Produktvorstellungen übereinstimmen. Typischerweise bringt der weltgrößte Technologiekonzern sein neuestes Smartphone-Modell im Herbst kurz vor dem umsatzträchtigen Weihnachtsgeschäft in die Läden. Apple wollte sich bislang nicht zu Gerüchten äußern.
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Ein neues iPhone-Modell – vermutlich unter dem Namen iPhone 5 - wird bereits seit langem für den Herbst erwartet. Es würde dem Produktzyklus von Apple entsprechen, das Handy nach einem Jahr zu erneuern. Im vergangenen Quartal sackten schon die Verkäufe des aktuellen iPhone 4S ab, weil viele Kunden lieber das nächste Modell abwarten wollten.
Bisherigen Spekulationen zufolge soll das neue iPhone unter anderem einen größeren Bildschirm und schnelleren LTE-Datenfunk bekommen. Apple steht unter verstärktem Erneuerungsdruck, seit Samsung sein Top-Modell Galaxy S3 auf den Markt gebracht hat. Es hat einen 4,8 Zoll (12,2 cm) großen Bildschirm, LTE, einen NFC-Chip für mobile Bezahlsysteme und kann zum Entsperren das Gesicht seines Besitzers erkennen.
So machten im vergangenen Herbst Fotos von einem gewölbten „iPhone 5“ die Runde, das zum unteren Rand dünner wurde. Wenige Wochen darauf präsentierte Apple stattdessen das iPhone 4S, das das Äußere des vorherigen Modells beibehielt. Erst vor kurzem kam mit Bildern von Prototypen im Patentstreit von Apple und Samsung heraus, dass es tatsächlich einmal so einen „tropfenförmigen“ Designentwurf gab. Die Unterlagen machten zudem erstmals deutlich, wie viele verschiedene Versionen in Apples Designschmiede ausprobiert werden.
Apple ist traditionell extrem verschlossen, wenn es um neue Geräte geht – das Unternehmen stellt sie erst kurz vor der Markteinführung vor, um nicht den Verkauf der Vorgängermodelle zu torpedieren. Als im April 2010 das Design eines neuen iPhone frühzeitig bekannt wurde - ein Apple-Mitarbeiter hatte ein Testgerät des iPhone 4 in einer Bar liegengelassen – brach der Absatz des alten iPhone 3GS regelrecht ein.
Die Möglichkeit, dass Apple das im Sommer 2010 mit dem iPhone 4 eingeführte Design im Prinzip beibehält, wurde von einigen Beobachtern sofort als zu geringe Veränderung kritisiert, die dem Konzern einen Dämpfer beim Absatz einbringen könne.
Wenn die aktuellen Medienberichte stimmen, würde Apple mit den neuen Geräten in mindestens zwei Punkten mit Ansichten seines legendären Gründers Steve Jobs brechen. Zum einen hielt der im vergangenen Herbst gestorbene Jobs eisern an der Bildschirmgröße von 3,5 Zoll (8,9 cm) für das iPhone fest, während Konkurrenten Geräte mit zum Teil deutlich größeren Displays bauten. Zum anderen stempelte Jobs die kleineren Tablet-Computer einmal berühmterweise als „Totgeburten“ ab, weil ihre Bildschirme kein angemessenes Nutzererlebnis böten.
Der Wettbewerb könnte Apple nun jedoch zwingen, die alten Positionen zu überdenken. Bei den Smartphones ist vor allem Samsung mit seinen großen Bildschirmen sehr erfolgreich, die die iPhones relativ klein wirken lassen. Und bei den Tablet-Computern hält Apple mit seinem iPad zwar weiter klar die Spitzenposition. Doch Geräte wie Amazons Kindle Fire oder das neue Google Nexus 7 haben eine neue Kategorie kleinerer und vor allem deutlich günstigerer Tablets etabliert, die Apple nicht der Konkurrenz überlassen will. Daher wurde bereits seit einigen Monaten über die Tests eines „iPad mini“ berichtet.
Unterdessen will Apple nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ die YouTube-App von allen seinen iPhones und iPads entfernen. Das Unternehmen habe erklärt, dass seine Lizenz für die Videoplattform abgelaufen sei, deshalb werde die App nicht mehr im neuen Betriebssytem iOS6 enthalten sein, die im Herbst veröffentlicht werden soll, berichtete das Blatt.
Die YouTube-App war seit dem Verkaufsstart des iPhones im Jahr 2007 auf den mobilen Apple-Geräten vorinstalliert gewesen. Beobachter werten den Rauswurf der App als weiteres Zeichen für die wachsenden Spannungen zwischen Apple und Google, dem Besitzer von YouTube, der mit seinen Android-Betriebssystem für Smartphones dem iPhone Konkurrenz macht. Google arbeite aber an seiner eigenen YouTube-App, die über den App Store von Apple verfügbar sein soll, berichtete das „Wall Street Journal“.
Mit Material von dpa und dapd