Viele Handy-Hersteller setzen auf Googles Betriebssystem Android. Einige Geräte sind ähnlich gut wie Apples iPhone – und deutlich günstiger.
Hamburg. Vor gut eineinhalb Jahren erschien mit dem Google G1 das erste Android-Handy auf dem deutschen Markt. Seitdem bringen immer mehr Hersteller Modelle heraus, die Computer Bild auf Herz und Nieren getestet hat.
Android-Handys gibt es mittlerweile von Acer, HTC, LG, Motorola, Samsung, Sony Ericsson, Telekom.de und Vodafone. In aktuellen Geräten wie dem HTC Desire oder dem Nexus One steckt die aktuelle Android-2.1-Version, schon bald soll für alle brandneuen Android-Handys die Version 2.2 zum Download bereit stehen. In den USA hat Android nach Marktanteilen bereits das iPhone-Betriebssystem überholt.
Günstiger Einstieg und freie Tarifwahl
Natürlich sind Android-Smartphones teurer als herkömmliche Handys, aber der Einstieg in die Smartphone-Welt beginnt mit dem Acer beTouch E110 schon bei 159 Euro. Und selbst das Android Flaggschiff HTC Desire gibt es im Preisvergleich schon unter 400 Euro (Stand Juni 2010). Aber Vorsicht: Wer im Internet surft, kommt nicht um einen Datentarif herum. Tipp: Android-Handys sind ab Werk immer mit dem Internet verbunden und verschicken und empfangen regelmäßig Daten. Wer sein Smartphone auf Auslandsreisen mitnimmt und hohe Kosten verhindern will, sollte die Funktion „Datenroaming“ unbedingt deaktivieren.
Datentransfer und Synchronisierung
Der Datentransfer ist meist sehr einfach: Sie stöpseln das Smartphone (meist per Micro-USB) an den PC und die Speicherkarte erscheint als Wechseldatenspeicher. Hier schieben Sie Daten wie Musik oder Bilder ohne Zusatzsoftware hin und her. Zum Abgleich von Daten zwischen Handy und PC liefern einige Hersteller entsprechende Software mit. So bleiben zum Beispiel die Adressbücher von Handy und Computer auf dem neuesten Stand. Noch einfacher: Per Google Mail synchronisieren Sie Kontaktdaten und E-Mails jederzeit automatisch.
Offenes System
Außerdem ist Android Open Source, das heißt jeder Programmierer kann sich an der Weiterentwicklung beteiligen. Ein großer Vorteil aller Android-Handys sind die umfangreichen Erweiterungsmöglichkeiten mit meist kostenlosen Programmen – vergleichbar mit dem iPhone. Derzeit gibt es im Android Market mehr als 50.000 Programme, die meisten aber nur auf Englisch (Stand: Juni 2010). Der Download der Software aufs Handy klappt wahlweise über das Mobilfunknetz oder per WLAN.
Anpassbare Oberfläche mit Echtzeit-Infos
Der Android-Startbildschirm lässt sich individuell mit Programmverknüpfungen, Online-Programmen oder speziellen Anwendungen („Widgets“) gestalten. Damit behalten Sie beispielsweise die Wettervorhersage, Ihre Facebook-Freunde oder Ihren Twitter-Account im Blick, ohne ein Programm zu starten. Ab Android 2.1 stehen auch animierte Hintergründe zur Auswahl.
Intuitive Bedienung
Android-Handys setzen als Eingabeoption wie das iPhone auf einen Touchscreen – teils in Verbindung mit einer aufschiebbaren Tastatur wie beim Motorola Milestone oder speziellen Trackpoints wie beim HTC Desire. Damit ist die Bedienung generell leichter als bei normalen Handys. Bei vielen Modellen blättern Sie per „Fingerwisch“ durch Internetseiten. Dank Multitouch skalieren Sie den angezeigten Bereich, indem Sie zwei Finger auf dem Display auseinander- oder zusammenbewegen.
Mobiles Internet
Android-Smartphones stellen, wie PC oder Notebook, fast alle Internetseiten dar. Für alle stehen E-Mail-Programme und Software für Social Communities (Facebook oder Twitter) zur Verfügung. Nur bei Flash-Inhalten scheitern bisher viele Android-Handys. Mit der Version 2.1 ist die Darstellung von Flash teilweise schon möglich. Mit der Version 2.2, ab Herbst 2010, sollen alle neuen Android-Handys Flash unterstützen.
Zusätzliche Programme: Apps
Die Funktionen Ihres Android-Smartphones erweitern Sie problemlos über Zusatzprogramme. Die Anzahl der Apps wächst rasant. Die Auswahl reicht von Navigations-Software über Spiele bis zu unterhaltsamen oder nützlichen Spezialanwendungen. Um Programme aus dem App-Store (Market) auf ein Android-Handy zu laden, benötigen Sie eine gültige Google-Adresse. Alle anderen Funktionen (Ausnahme: Google G1) funktionieren auch ohne Anmeldung.
Quelle: Computer Bild.