Egal ob Werkstattfinder, Navigation oder Radarwarner. Zusatzprogramme machen das Mobiltelefon zum Helfer im Auto.
Das Handy erobert als Helfer das Auto: Speziell die sogenannten Smartphones - von Apples iPhone bis zum Blackberry - mausern sich dank zusätzlicher "Apps" zum begehrten Kopiloten. Denn zu der Unmenge verfügbarer Applikationen für derartige Geräte zählen auch Tausende praktischer Dienstprogramme, die das Autofahren entspannter, unterhaltsamer und zum Teil sogar sicherer machen. Eine der umfangreichsten automobilen Rubriken ist die Navigation. Denn der Bildschirm der meist mit eigenem GPS-Sensor bestückten Telefone eignet sich auch für Kartendarstellungen. Entsprechende Programme mit kompletter Datenbank gibt es für weniger als 100 Euro. Und wer nur bestimmte Routen benötigt und auch nur dafür zahlen will, kann die nötige Basis-Software teilweise umsonst herunterladen.
Die Navigation kann auch zu Sonderzielen führen: So hat die 1a-Vereinigung von Werkstätten ein spezielles App entwickelt, das bei einer Panne den Weg zu einem der rund 1500 Mitgliedsbetriebe in Deutschland oder Österreich weist. Eine interessante Ergänzung gibt es beim Navigationsprogramm "ADAC Maps". Der Autoclub hat auch eine Verkehrsfluss-Anzeige integriert, in die anonymisierte Daten von derzeit rund 60 000 Berufsfahrern einfließen. Ebenfalls Informationen zu Staus und Behinderungen findet man kostenlos bei "Trafficdroyd", das kostenlos auf sogenannte Android-Handys geladen werden kann. Und wer künftig Fehler vermeiden will, der greift zu einer Reihe von Trainingsprogrammen, mit denen die Verkehrsregeln gepaukt und die Führerscheinprüfung vorbereitet werden können.
Auch wenn es zum Unfall kommt, können Apps nützlich sein: So bieten manche Programme wichtige Ratschläge für die Erste Hilfe, andere unterstützen bei der Aufnahme des Schadens und wieder andere organisieren den Austausch der Versicherungsdaten. Noch enger am Auto sind Apps wie das "Power Meter" der BMW M GmbH oder das "V-Cockpit GPS", die als Erweiterung des Bordcomputers Zusatzinformationen anzeigen. So ermitteln sie zum Beispiel mithilfe des GPS-Senders im Gerät die exakte Geschwindigkeit, erstellen Strecken- und Höhenprofile oder stoppen Zwischenzeiten.
Dient das Telefon bei diesen Anwendungen nur als Ergänzung zum Auto, wird Apples iPhone bei Smart erstmals sogar zum Teil des Fahrzeugs: Wer für 240 Euro plus Montage eine entsprechende Halterung einbauen lässt und dann für 9,99 Euro die Applikation herunterlädt, hat damit nicht nur eine Freisprechanlage und Zugriff auf seine Musikdatenbank. Das Telefon fungiert dann auch als Navigation und hilft dem Smart-Fahrer mit der Speicherung der letzten Position, überall seinen geparkten Wagen wiederzufinden.
Für die Großserienhersteller mit ihrem vergleichsweise langen Entwicklungsvorlauf mag das bereits eine reife Leistung sein. Doch die Studenten an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim haben noch ganz andere Pläne: Wo andere Autos noch ein Lenkrad haben, steuern sie ihr Forschungsauto "Elmar" kurzerhand mit dem Telefon.