Nach Berichten über eine Zulassung des neuen Tests zur Früherkennung von Trisomie 21 warnen Behindertenverbände vor möglichen Folgen.
Bern. Nun schwelt auch in der Schweiz eine heiße Debatte um die Zulassung eines neuen Bluttests zur Erkennung des Down-Syndroms bei Ungeborenen. Behindertenverbände warnten vor einem erhöhten Druck auf Schwangere. „Die falsche Vorstellung wird zunehmen, dass man behinderte Kinder vermeiden kann“, sagte Christa Schönbächler von der Organisation Insieme.
Der Hersteller, das in Konstanz ansässige Unternehmen LifeCodexx, verwies in einer Stellungnahme auf das geringe Risiko. Nach Informationen der „Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag“ hat die zuständige Behörde Swissmedic eine Zulassung des sogenannten Praena-Tests bis Mitte August beschlossen.
+++Umstrittener Test kommt später - Protest hält an+++
+++Ein Bluttest bei Schwangeren auf Trisomie 21+++
In Deutschland wurde das Verfahren zur Erkennung des Down-Syndroms Anfang Juli in einem Gutachten als illegal bezeichnet. Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe, warnte vor einer „Rasterfahndung“ nach Menschen mit Behinderung. Experten gehen dennoch davon aus, dass die Zulassung des Tests langfristig auch in Deutschland nicht verhindert werden kann.