Die Margarine “Becel pro.activ“ des Hamburger Konzerns Unilever weise erhebliche Nebenwirkungen auf, so Foodwatch.
Berlin. Schwere Vorwürfe von Foodwatch gegenüber Unilever: Die Verbraucherorganisation fordert den Verkaufsstopp der cholesterinsenkenden Margarine "Becel pro.activ". "Der gesundheitliche Nutzen ist nicht belegt, es gibt Hinweise auf beträchtliche Risiken“, sagte Oliver Huizinga von Foodwatch am Donnerstag in Berlin.
Die Margarine des Hamburger Konzerns Unilever senkt den Cholesterinspiegel durch Pflanzensterine. Dass damit auch das Risiko für Herzinfarkte sinke, sei nicht belegt. Im Gegenteil: In Studien gebe es Hinweise auf erhebliche Nebenwirkungen von Pflanzensterinen, etwa ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. "Nicht zuletzt das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA empfehlen allen gesunden Menschen ohne erhöhten Cholesterinspiegel ausdrücklich, solche Produkte zu meiden“, sagte Huizinga.
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Die Margarine sei nicht für jedermann gedacht. Unilever sollte deshalb als Hersteller eine Zulassung als Medikament anstrengen, fordert Foodwatch. "Becel pro.activ sollte nur auf ärztliche Empfehlung in der Apotheke abgegeben werden. Unilever sollte den freien Verkauf an Jedermann im Supermarkt stoppen", sagte Huizinga.
Bisher sei gesetzlich zwar ein Hinweis auf der Verpackung vorgeschrieben, dass Lebensmittel mit Pflanzensterinzusatz für Personen gedacht sind, die ihren Cholesterinspiegel senken möchten. In seiner Werbung suggeriere der Konzern jedoch, dass mit der Margarine jeder vorsorglich etwas Gutes für seine Gesundheit tun könne. "Wer sich Sorgen über seinen Cholesterinspiegel macht, sollte zum Arzt gehen und nicht in den Supermarkt", sagte Huizinga.
Mit Material von dapd