Gähnt sie, oder singt sie? Wer auf das Plakat mit dem Gesicht einer jungen Frau schaut, sieht zunächst eine schläfrige Person. Doch wer dann den senkrechten Schriftzug liest, entdeckt, daß die Frau singt. Hintersinnig kündigt das Plakat die "Nacht der Chöre" an. Wenn andere schon schlafen, wird am 3. Juni in der St.-Petri-Kirche noch gesungen. Bis Mitternacht treten 25 Chöre auf.
Die Idee zum Plakat hatten Werbetexter Roman Jonsson (26) und sein Team von der Hamburger Werbeagentur Scholz & Friends. "Das ist schon eine spannende Veranstaltung, wenn 1000 Musiker zusammenkommen, und die verdient auch eine besondere Werbung", sagt Roman Jonsson, der durch eine Bekannte auf die Sangesnacht aufmerksam wurde. Vier Plakatmotive konzipierte die Agentur für den Veranstalter, das Amt für Kirchenmusik, zum Freundschaftspreis. Alle spielen mit den Haltungen des Singens und Schlafens. Sie werden in U- und S-Bahn-Bereichen hängen, an einem Rundfunkspot wird ebenfalls gearbeitet. "Wir freuen uns über die neuen Plakate zu unserer 15. Veranstaltung", sagt Sabine Paap vom Amt für Kirchenmusik. Neben klassischer Kirchenmusik, Gospel und Pop wird dieses Jahr die neu restaurierte Orgel erklingen. Für deren Instandsetzung hatten auch Chornacht-Besucher der vergangenen zwei Jahre gespendet.