Barack Obama hat kurz vor seinem Amtsantritt seinen neuen Dienstwagen aus Detroit erhalten. Pünktlich zur Amtseinführung brachte General Motors die Luxuslimousine auf den Weg nach Washington, mit... Sehen Sie Bilder von Obamas “Biest“.
Barack Obama hat kurz vor seinem Amtsantritt seinen neuen Dienstwagen aus Detroit erhalten. Pünktlich zur Amtseinführung brachte General Motors die Luxuslimousine auf den Weg nach Washington, mit der der 44. Präsident der USA die ersten Meter seiner Amtszeit vom Capitol über die Pennsylvania Avenue ins Weiße Haus rollte. Obama fuhr jedoch nicht die gesamte Strecke in seinem neuen Schlachtschiff. Zwischendurch stieg er zweimal aus.
Das neue Flaggschiff mit dem schlichten aber eindrucksvollen Namen "2009 Cadillac Presidential Limousine" sei zwar eine völlige Neukonstruktion, doch Format und Proportionen entsprächen ziemlich genau dem Vorgängermodell aus der Ära Bush, sagt Cadillac-Chef Mark McNabb, der besonders stolz auf seine Rolle als Wagenmeister des US-Präsidenten ist. "Das ist eine große amerikanische Tradition, die wir mit diesem nagelneuen Auto gerne fortführen."
Alles, was an diesem Auto nicht offensichtlich ist, gilt mit Rücksicht auf die Sicherheit des Präsidenten als Staatsgeheimnis. Selbst die Länge kann man deshalb nur schätzen. Doch nachdem schon das zivile Cadillac-Flaggschiff DTS gut 5,30 Meter misst, müsste die Strechversion mit dem markanten Einschub zwischen den Türen und dem großen Fenster vor der Rückscheibe nahe an die sieben Meter kommen. Der "Cadillac Number One" beleuchtete Flaggenhalter auf den vorderen Kotflügeln, die Präsidentenwappen auf den Türen und einen Antennenwald auf dem Heckdeckel. Außerdem hat das "Biest", wie der Wagen von den US-Medien getauft wurde, Run-Flat-Reifen mit Kevlar-Ummantelung, die selbst bei Beschädigung noch einsatzbereit sind. Auch innen hat der Präsident natürlich einen maßgeschneiderten Arbeitsplatz. Wo sich normale Cadillac-Kunden mit einer schnöden Sitzbank begnügen müssen, fährt Mr. Obama samt Begleitung auf bequemen Einzelsesseln, während gegenüber noch Platz fürs Personal bleibt. Außerdem gibt es neben dem offiziell bestätigten 10-Fach-CD-Wechsler noch jede Menge andere Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik, über die man allerdings nur spekulieren kann.
Eine weitere Besonderheit des "Biests" sollen Blutkonserven des 44. US-Präsidenten an Bord sein. Im Kofferraum sind Sauerstoffgeräte und ein Feuerlöscher untergebracht. Sollte der Tank von "Cadillac Number One" in Brand geraten - kein Problem: Flammen werden mit einem Spezialschaum gelöscht.
Ebenfalls Raum für Spekulation bleibt unter der Motorhaube. Ob die Staatslimousine nun sechs, acht oder gar zwölf Zylinder hat, wird man womöglich nie erfahren. Sicher ist nur, dass sie jede Menge Leistung braucht, weil die schusssichere Karosserie das Gewicht auf Lastwagen-Niveau treibt und viele Beobachter vom "Panzer in Nadelstreifen" sprechen. Obwohl der Wagen deshalb sicher weit mehr als 500 PS hat und gut und gerne 20 Liter auf 100 Kilometer brauchen wird, ist er allerdings kein sonderlich schnelles Auto: Viel mehr als 160 km/h dürften bei über fünf Tonnen Leergewicht kaum drin sein.
Noch geheimer als die Antriebstechnik ist die Sonderschutzausstattung des rund 334000 Euro teuren Wagens: Panzerglas, schusssicherer Spezialstahl, 20 Zentimeter dicke Türen. US-Zeitschriften spekulieren über Scheiben, die mindestens zwölf Zentimeter dick sind, über eine vollkommene Versiegelung des Innenraums zum Schutz vor Giftgasangriffen, eingebaute Nebelwerfer, in deren Rauschschwaden sich die Limousine quasi unsichtbar machen kann und sogar über eine Fernsteuerung, mit der Spezialagenten den Wagen vom Kommandostand aus in Sicherheit bringen können.
Nicholas Trotta, Vize-Direktor der Geheimdienst-Abteilung für Schutzvorkehrungen sagte US-Medien zum Thema 'Sicherheit und Spekulationen': "Man kann aber sagen, dass die Sicherheit und das verschlüsselte Kommunikationssystem des Wagens es zum technisch ausgereiftesten geschützten Fahrzeug der Welt machen."