Mit Superlativen der Historie konnten die Hamburger schon immer mithalten, wenn es um Amerika ging. 1790 zählte Hamburg zu den ersten elf Plätzen, an denen die junge Demokratie der Vereinigten Staaten überhaupt eine Vertretung gründete. In guter Tradition kamen deshalb am Dienstag mehr als 300 Gäste ins Generalkonsulat an der Alster.

Hamburg. Die Gäste feierten mit Hausherrin Karen E. Johnson den neuen Präsidenten Barack Obama und lauschten per Bildschirm den historischen Worten des ersten Schwarzen im Weißen Haus. Gäste waren unter anderem Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust, Ballettchef John Neumeier, 50 Studenten der Bucerius Law School und 50 Schüler aus den fünf norddeutschen Ländern, die das US-Konsulat betreut.

Generalkonsulin Johnson, die wie ein guter Geist beinahe allgegenwärtig durch die vollen Räume des ehrwürdigen Haller-Baus streifte, sagte: "Es kommt mir vor wie gestern, als wir in der Bucerius Law School die größte US-Wahlparty in Deutschland gefeiert haben. Für mich selbst ändert sich nicht viel, denn ich bleibe in Hamburg."

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Wer neuer Botschafter in Deutschland wird, ist ein heißes Thema auf diplomatischem Parkett. Und wann Obama nach Berlin kommt, um Kanzlerin Angela Merkel zu sagen, dass er es nicht gut fand, dass er im Sommer 2008 die 200 000 Zuschauer nicht direkt vor dem Brandenburger Tor mit seinen Visionen vertraut machen konnte. Johnson sagte: "Die guten außenpolitischen Verbindungen bleiben, unabhängig vom Regierungswechsel."

Bürgermeister Ole von Beust schlängelte sich kurz vor dem Amtseid zwischen den Tischen voller Bagels, Brezeln und Käsekuchen durch. Er sagte, er setzte auf ein Signal von "Respekt, Toleranz und einem vernünftigen menschlichen Umgehen miteinander", das von Obama ausgehe. "Obama ist ein Präsident, der neue Impulse setzt." Den Hype und die überbordenden Erwartungen sieht von Beust nüchtern: "Er muss erst einmal die Chance haben, jetzt zu arbeiten."