Mehr Elektroautos auf die Straßen - das wollen deutsche Politiker. Jürgen Trittin (Grüne) will Interessierten den Kauf schmackhaft machen.
Berlin. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin will Käufern von Elektroautos finanziell unter die Arme greifen. "Das hieße, wir würden 5000 Euro geben für jeden, der ein solches Fahrzeug erwirbt“, sagte er am Montag im ZDF-“Morgenmagazin“. Die Industrie bewege sich zwar langsam auf eine grüne Position zu. "Nur das wird nicht reichen“, so Tritti. Um einen Markt für Elektroautos zu schaffen, brauche es ein Marktanreizprogramm wie in Frankreich oder China.
Das Geld müsse an anderer Stelle eingespart werden: "Wir haben nämlich in Deutschland ein Dienstwagenprivileg, das subventioniert große Geländewagen mit bis zu 20.000 Euro“, so Trittin. "Ich finde, da sind 5000 Euro für ein Elektrofahrzeug sehr bescheiden.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhält am heutigen Montag den zweiten Bericht zum Stand der Elektroauto-Entwicklung in Deutschland.
Von Elektroautos ist zwar mittlerweile oft die Rede, sie sind auf der Straße aber noch ausgesprochen selten: Sieht man von Kleinfahrzeugen wie dem Tazzari Zero oder Umrüstungen wie dem Fiat 500 von Karabag in Hamburg ab, gibt es derzeit auf dem deutschen Markt gerade einmal vier Autos mit Akku-Antrieb. Teuerster Wagen ist der 215 kW/288 PS starke Zweisitzer Tesla Roadster für 99.960 Euro.
Einzige Alternative ist derzeit das baugleiche Modelltrio Citroën C-Zero (ab 35.164 Euro), Mitsubishi i-Miev (ab 34.390 Euro) und Peugeot Ion, den man für knapp 600 Euro im Monat nur leasen kann. Die Autos haben 49 kW/67 PS, erreichen 130 km/h und schaffen den Herstellerangaben zufolge bis zu 150 Kilometer mit einer Batterieladung. Laut dem Automobilexperten Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen waren hierzulande Ende 2010 rund 1800 Pkw mit E-Motor zugelassen, in den ersten drei Monaten dieses Jahres kamen 530 hinzu. (dpa)