Hamburg. Auf einem Aida-Schiff sollen Kinder ab sofort keinen unbeschränkten Zugang mehr zum Pooldeck haben. Das steckt hinter dem Verbot.
Die beliebte Reederei Aida hat auf einem ihrer Kreuzfahrtschiffe eine neue Regel eingeführt, die Familien gar nicht gefallen dürfte: Nachdem sich Urlauber immer wieder über Kinderlärm beschwert hätten, sollen nun Kinder und Jugendliche zu einem Bereich des Schiffs keinen Zugang mehr haben, wie das Online-Portal „Schiffe und Kreuzfahrten“ berichtet.
AIDA Cosma: Verbot für Kinder und Jugendliche
Die neue Regel soll das neueste Schiff von Aida Cruises betreffen – die AIDA Cosma, die im Mai 2021 erstmals in Betrieb genommen wurde. Auf ihren Kreuzfahrten soll es Kindern und Jugendlichen von 7 bis 18 Uhr nicht mehr gestattet sein, sich auf dem Pooldeck auf Deck 18 aufzuhalten. Nur Passagiere ab 16 Jahren dürften den Bereich nutzen, informiert das Online-Portal. Das Pooldeck soll in diesem Zeitraum als Ruhezone dienen. Zum restlichen Poolbereich sollen Kinder jedoch weiterhin Zugang haben.
Wie eine Aida-Sprecherin gegenüber Express.de erklärt, handelt es sich bei dem neuen Adult-Only-Bereich um einen Testpiloten: „Der zunächst temporäre Ruhebereich für Erwachsene wird aktuell an Bord von AIDAcosma getestet. Diese Fläche [...] umfasst nur einen kleinen Teil des Pooldecks. [...] Wir werden das Gästefeedback detailliert auswerten und entsprechende Handlungsmaßnahmen ableiten.“
Weitere Kreuzfahrt-News:
- Diese neuen Kreuzfahrtschiffe gibt es 2024
- AIDA, TUI & Co.: Abgesagte Kreuzfahrten in der Übersicht
- FTI pleite: Was wird aus meinem Urlaub? Wichtige Fragen und Antworten
- Das ist die längste Kreuzfahrt der Welt
- Rätsel um mysteriöses Geisterschiff in Thailand
- Geisterschiff verwandelt sich in wuchernden Mangrovenwald
- Schnellstes Schiff der Welt verkommt zum seelenlosen Geisterschiff
Verbot erstreckt sich auf einen Teil des Pooldecks
Auf der AIDA Cosma, die im Winter auf den Kanaren und im Sommer im westlichen Mittelmeer unterwegs sei, würden die Außenbereiche stets stark besucht sein, weiß das Portal „Schiffe und Kreuzfahrten“. Vor allem in den Schulferien würden sich viele Kinder und Jugendliche im Poolbereich aufhalten.
Kinder und Jugendliche kämen nach Meinung der Sprecherin auf der AIDA Cosma trotz der neuen Regel nicht zu kurz: „Speziell für Familien gibt es eine Vielzahl an Bereichen an Bord. Hier wären z.B. die Boulder-Wand, die Wasserrutschen sowie der Fun Park mit dem großen Indoor-Spielplatz zu nennen, auch der Kids Club und der Wave Club für die Teens bieten jede Menge Abwechslung. Ebenso sind der Beach Club und der Infinity Pool auf dem Ocean Deck selbstverständlich für alle Gäste nutzbar und bieten viel Platz für Familien mit Kindern.“
- Auch interessant: Liegen reservieren: Beendet diese Regel den Handtuchstreit?
Adult-Only-Bereich auf AIDA Cosma: Urlauber sind empört
Der bekannte Kreuzfahrt-Blogger Matthias Moor greift das Thema auf Instagram auf. Unter seinem Post sind Kommentare von Personen zu finden, die sich enttäuscht oder empört zeigen – gerade, weil AIDA als besonders familienfreundlich gilt. So schreibt etwa ein User: „Absolute Disqualifikation für eine Flotte/Firma, die grade mit Familienfreundlichkeit wirbt und darin eine ihrer Hauptzielgruppen sieht“. Adult-Only-Bereiche sind auf Kreuzfahrtschiffen zwar keine Seltenheit, aber zu einem Familienschiff, wie es die AIDA Cosma ist, scheinen sie im Widerspruch zu stehen.
Ein anderer User bekommt für seine Meinung viel Zuspruch: „Ist eine Frechheit von Aida, da dies der einzige vollwertige Outdoor Pool ist. Der Infinity Pool ist nicht vergleichbar. Außerdem sehe ich es kritisch, dass es im laufenden Betrieb umgestellt wird, wenn man gesagt hätte, ab Datum x kann man sich überlegen, ob man dann buchen möchte.“
Es gibt aber auch viele, die die Regel begrüßen. Jemand schreibt: „Ich finde das gut – so hat jeder die Möglichkeit sich sein ruhiges Plätzchen zu suchen“ – der Kommentar wurde mit über 400 Mal am meisten gelikt.
Zwar ist noch nicht klar, ob die AIDA Cosma nur vorübergehend oder dauerhaft eine Ruhezone bekommt – fest steht aber, dass Kreuzfahrt-Urlauber das Thema noch lange beschäftigen wird.