Berlin. Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, sollten auch Kinder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Was Eltern dabei beachten sollten.

Lange Zeit ist darüber diskutiert worden, ob Kinder bei der Verbreitung von Sars-Cov-2 überhaupt eine Rolle spielen. Nun mehren sich die Hinweise aus der Wissenschaft, dass Jungen und Mädchen zwar äußerst selten schwer an Covid-19 erkranken, sie sich aber

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genauso häufig

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    infizieren wie Erwachsene.

    Kitas und Schulen, so eine mögliche Folge dieser Erkenntnis, könnten künftig also viel stärker in den Fokus geraten, wenn es um die Bewertung des Infektionsgeschehens geht. Neben alternativen Unterrichtsformen, verlängerten Ferien oder gar der Aussetzung der Schulpflicht ist dabei längst eine Ausweitung der Maskenpflicht denkbar.

    Ab wann sollten Kinder eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen?

    Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung – mit Einschränkungen – ab dem Grundschulalter, ab sechs Jahren also. „Wenn Kinder die Maske akzeptieren, ist das kein Problem“, sagt Generalsekretär Burkhard Rodeck. Gäbe es starke Widerstände, sollten Jungen und Mädchen aber nicht dazu gezwungen werden.

    Für Kleinkinder hingegen, so der Mediziner, seien Masken nicht zu empfehlen, für Säuglinge seien sie tabu. „Man darf Säuglingen keine Maske aufsetzen, weil sonst das Risiko besteht, dass sie den plötzlichen Kindstod sterben“, sagt Rodeck.

    Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergänzt, dass ältere Kinder mit Maske nicht einschlafen dürfen, um einer Erstickungsgefahrvorzubeugen. Auch beim Spielen, beim Rutschen etwa oder Schaukeln, sollte kein Kind eine Maske tragen, „um nicht irgendwo hängen zu bleiben oder sich anderweitig zu verletzen“.

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    Der Befürchtung, Kinder könnten generell durchs Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung gefährdet sein, widerspricht Burkhard Rodeck ebenso wie Michael Achenbach, Mediziner und Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Laut Studienlage gebe es keine Hinweise darauf, dass das Tragen einer Maske Kinder in ihrer körperlichen oder seelischen Gesundheit beeinträchtige.

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      „Bei Kindern auf einer Krebsstation etwa ist das ganz alltäglich, dass sie eine Maske tragen“, erklärt Achenbach. Dies sei noch nie ein Anlass zur Sorge gewesen. Aussagen über eine Gefährdung von Kindern durch das Tragen einer Maske waren zuletzt häufiger in sozialen Netzwerken verbreitet worden.

      Gibt es Kinder, für die eine Ausnahme gelten sollte?

      Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte empfiehlt, dass Kinder mit schweren Atemproblemen sowie junge Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung oder mit Verhaltensauffälligkeiten nur in Rücksprache mit einem Kinder- und Jugendarzt Masken tragen sollten.

      FFP2 oder Stoff – welche Maske ist für Kinder geeignet?

      Vom Tragen einer partikelfiltrierenden Maske – einer sogenannten FFP2- oder FFP3-Maske also – raten sowohl der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte als auch die Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin ab.

      „Eine FFP2-Maske ist in ihren Dimensionen meist nicht kindgerecht. Sie kann nicht richtig angepasst werden, weshalb sie ihre Aufgabe, neben der Allgemeinheit auch den Träger der Maske selbst zu schützen, gar nicht erfüllen kann“, sagt Rodeck. Gegen Alltagsmasken aus Stoff oder OP-Masken gebe es keine Einwände.

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      Was muss beim Tragen der Maske beachtet werden?

      „Die Maske sollte an Größe und Gesichtsform des Kindes so angepasst sein, dass sie um Mund, Nase und Kinn an allen Seiten locker schließt und dabei bequem ist“, erklärt der BVKJ.

      Die um Ohren und Hinterkopf geführten Bänder dürften dabei nicht einschneiden, die Haut hinter den Ohren sollte regelmäßig kontrolliert werden, damit sie sich durch langes Tragen nicht entzündet. Generell sollten Kindern extrem lange Tragezeiten erspart bleiben.

      Bei der Handhabung sei zu empfehlen, die Außenseite der Maske nicht zu berühren und beim Anlegen und Absetzen ausschließlich die Bänder anzufassen. „Eltern können ihren Kindern eine Anleitung zum Tragen sehr wohl zumuten“, sagt DGKJ-Generalsekretär Rodeck. Auch wenn diese Hinweise nicht zu 100 Prozent umgesetzt würden, sollte das nicht bedeuten, darauf zu verzichten.

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      Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät Eltern sogar, das hygienische Anziehen, das Tragen und Ablegen der Masken mit Kindern vor einem Spiegel zu üben.

      Wie können Eltern das Tragen einer Maske bei ihren Kindern unterstützen?

      „Das Wichtigste ist, dass Eltern als Vorbilder vorangehen. Was sie vorleben, das akzeptieren Kinder, das ist für sie Normalität“, sagt Burkhard Rodeck.

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      Probleme sieht er vor allem dann, wenn Erwachsene ständig über die Widrigkeit der Umstände klagten und die Maskenpflicht kritisierten. „Wenn die Eltern das so erleben, erleben es auch ihre Kinder so“, sagt der Mediziner.

      Die BZgA empfiehlt, je nach Alter Kindern den Sinn des Schutzes – die Eindämmung krank machender Viren – immer wieder zu erklären oder spielerisch näherzubringen. Hilfreich könnten dabei auch kindgerechte Erklärvideos aus dem Internet sein, gemacht etwa von den Machern der „Sendung mit der Maus“.