Im vergangene Jahr wurden bei einer Vielzahl aller getesteten Imbissbuden, Gaststätten und Kneipen Mängel gefunden. Keime in Lebensmitteln.
Berlin. Bei Lebensmittelkontrollen hat es auch 2010 wieder zahlreiche Beanstandungen gegeben. Er finde es bedenklich, dass es vor allem im Bereich Hygiene bei den Betrieben in den vergangenen Jahren keine Fortschritte gebe, sagte der zuständige Abteilungsleiter beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Gerd Fricke, bei der Vorstellung der Prüfergebnisse für 2010 am Mittwoch in Berlin. Besonders bei Gaststätten, Kneipen und Imbissbuden sind die Daten bemerkenswert: Bei ihnen wiesen mehr als 27 Prozent Hygienemängel auf.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 921.000 Kontrollen in 538.000 Betrieben, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten, transportieren oder verkaufen. Bei mehr als einem Viertel, also bei rund 139.000 wurde etwas beanstandet. Zudem wurden 408.000 Produkte untersucht, von denen 55.000 oder 13,5 Prozent bemängelt wurden. Dabei ging es in rund der Hälfte der Fälle um fehlende, falsche oder irreführende Angaben auf der Verpackung. Jedes fünfte Produkt wies Keime oder Erreger auf, von denen einige auch krank machen können.
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Besonders unter die Lupe genommen wurden im vergangenen Jahr sogenannte gegarte Hackfleischerzeugnisse wie Frikadellen. Dabei kam heraus, dass bei etwa zehn Prozent der untersuchten Proben die Zahl der Keime kurz vor dem Verfallsdatum den Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie überschreitet. In immerhin 1,6 Prozent der Fälle sei das Bakterium Listeria monocytogenesa, das für Schwangere und immungeschwächte Menschen gefährlich ist, in großer Zahl nachgewiesen worden. Das alles lasse darauf schließen, dass das auf die Packung gedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum in vielen Fällen zu spät liegen könnte, sagte BVL-Präsident Helmut Tschiersky-Schöneburg.
Dass die Zahl der Kontrollen insgesamt über die Jahre abgenommen hat, begründete BVL-Abteilungsleiter Fricke damit, dass die Überprüfungen gründlicher und gezielter durchgeführt würden. In diesem Zusammenhang betonte er auch, dass die Kontrollen risikoorientiert geschehen. Dabei werden Betriebe, bei denen Verstöße zu erwarten sind, häufiger kontrolliert als andere. Das Risiko eines Betriebes ergebe sich unter anderem aus bisherigen Untersuchungen – also ob es schon Verstöße gegeben hat – und daraus, welches Produkt dort hergestellt oder verkauft wird.