Apples Tablet-Computer auch in Deutschland - wir berichten in loser Folge, was uns in den ersten Tagen mit dem iPad so passiert.

Das iPad kann auch ganz anders: Einsatz im Tonstudio

Für Musiker, Klangtüftler und Produzenten sind multimediale Entwicklung immer spannend gewesen. Dass ein Großteil moderner Musikproduktion heute komplett im Rechner stattfindet, ist kein Geheimnis mehr. Aber mobile Geräte läuten jetzt eine neue Ära ein.

War das iPhone noch eine Art Experimentierfeld für die Musiksoftware-Ingenieure, so wird es beim iPad nun langsam ernst. Das große Display, die ausgereifte Multitouch-Bedienung und eine hohe Stabilität lassen das iPad und wohl auch den einen oder anderen Mitbewerber das Tor zu echter Professionalität aufstoßen.

Mittlerweile gibt es viele Software-Synthesizer für das iPhone, die auf kleinstem Raum Erstaunliches leisten. Aber durch das Mobiltelefon-Format wurden diese Lösungen lange belächelt – wenn auch schon mit einer gehörigen Portion Respekt.

Das iPad hat nun ein Format, mit dem man wirklich arbeiten kann. Das Display ist groß, und die vermeintliche Einschränkung durch Apples Multitasking-Verbot beschert dem iPad genau die Performance und Stabilität, die man für hoch-spezialisierte und professionelle Anwendungen benötigt.

Die mobilen Software-Synthesizer werden langsam erwachsen. Der Japanische Synthesizer-Hersteller Korg hat inzwischen eine iPad-Version seiner Electribe-Grooveboxen in den App-Store gestellt. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Schlagzeugcomputer, Synthesizer und Sequenzer, die besonders in den Musikrichtungen House, Elektro und deren Verwandten eine feste Größe darstellt.

Im Laden kostet das Hardwaregerät mehr als 500 Euro. Die App kostet weniger als zehn. Dabei kommt sie dem Original erschreckend nah. Ein mobiler Krativ-Notizblock auf höchstem Niveau, der Ergebnisse liefert, die sich durchaus professionell verwenden lassen. Hier dürfte es in den nächsten Monaten und Jahren zu massiven Marktumwälzungen kommen.

Die Bedienung dieser Programme auf dem Multitouch-Display ist einzigartig. Durch die relativ große Fläche ist das Arbeiten viel direkter als mit der Maus. Die Berührung der Fingerspitze hat unmittelbar Wirkung – gerade für musikalisches, kreatives Arbeiten ist das eine ganz neue Qualität, die schon vergessen schien.