Es muss nicht immer absichtliche Steuerhinterziehung sein, wenn das Finanzamt kommt. Ein Sieben-Punkte-Alarmplan.
Hamburg. Etwa eine Million Euro schafft in Deutschland jeder Steuerprüfer jährlich als zusätzliche Einnahme für die Staatskasse ran - Tendenz steigend. Allein für Hamburg bedeutet das Jahr für Jahr Extra-Einnahmen von als 50 Millionen Euro. Wegen der zunehmenden Digitalisierung von Daten werden die Vorgänge immer transparenter und lassen sich auch schneller abgleichen. Das gilt nicht nur für Großunternehmen, sondern auch für kleinere Betriebe und Selbständige.
"Eigentlich ist die Steuerprüfung in einem Unternehmen ein ganz normaler Vorgang", weiß Rechtsanwalt K. Jan Schiffer. Denn während die Großen regelmäßig geprüft werden, ist bei kleinen Unternhemen und Selbständigen meist ein konkreter Verdacht ausschlaggebend, wie etwa Verluste über mehrere Jahre, Einnahmen, die nicht die normalen Lebenshaltungskosten decken oder ein Lebensstil, der in keinem Verhältnis zum Einkommen steht.
Auch nicht selten sind anonyme Anzeigen von verärgerten Mitarbeitern oder der neidischen Konkurrenz Hintergrund für die außerplanmäßigen Aktivitäten des Finanzamtes. "Wenn Sie von einer Anzeige gegen Ihre Person erfahren, suchen Sie die offene Kommunikation mit dem Finanzamt", empfiehlt der Wirtschaftsanwalt. "Eine Vorwegverteidigung ist häufig sinnvoller als den Gang des Verfahrens abzuwarten. Denn hinter dem Finanzverwaltungssystem stehen immer Menschen, die die Steuergesetze anwenden und beurteilen."
Sollte die Steuerfahndung dennoch anrücken, gibt Schiffer folgende Tipps:
Weiter Infos:
K. Jan Schiffer, "Steuerprüfung", Verlag C.H.Beck 2009, 6,80 Euro, ISBN 978-3-406-59359-8