Hamburg. Erst Walfangschiff, dann Fischkutter, heute verlassenes Monument. Warum wurde die legendäre „Garðar BA 64“ wirklich ausgemustert?

Fernab der Touristenpfade bieten Islands Westfjorde eine Reise in vergangene Zeiten. Wo die Natur noch ungezähmt ist, wartet das Schiffswrack „Garðar BA 64“ darauf, entdeckt zu werden. Die fast schon mystische Atmosphäre begeistert Abenteurer und Naturliebhaber gleichermaßen.

Was ist das „Garðar BA 64“ Geisterschiff?

Die „Garðar BA 64“ war einst ein Walfangschiff und zuerst als „Globe IV“ bekannt. Sie wurde 1912 in Norwegen gebaut – in dem Jahr, in dem die Titanic ihr endgültiges Schicksal fand. Zwischenzeitlich wurde sie an die Färöer Inseln verkauft, bevor sie 1950 an Island weiter verkauft wurde. Nach einem weiteren Wechsel des Eigentümers wurde sie 13 Jahre später dann in „Garðar“ umbenannt.

Doch was machte so die „Garðar BA 64“ so besonders? Sie war das erste Walfangboot aus Stahl mit einem verstärkten Rumpf, um das Eis auf dem Meer zu brechen. Zusätzlich sorgte ihr starker Motor dafür, dass sie auch in ruhigen Gewässern fahren konnte.

Bis Mitte der 60er Jahre wurde das Stahlschiff aktiv zum Walfang eingesetzt. Dann kam die Wendung: Die Walfangaktivitäten wurden 1986 durch die „Internationale Walfangkommission“ (IWC) verboten. Island widersprach im Gegensatz zu anderen Ländern nicht und die „Garðar“ wurde zum Fischkutter. Statt Wale zu jagen, warfen Fischer ab sofort Heringsnetze aus.

Der wahre Grund für das Aus der „Garðar“

Nicht etwa aufgrund von Kontroversen um den Walfang, sondern wegen zunehmender Sicherheitsbedenken wurde das Schiff im Jahr 1981 aus dem Dienst genommen. Die technischen Standards hatten sich verändert, das Schiff entsprach nicht mehr den modernen Anforderungen und die Aufrechterhaltung wäre zu kostspielig gewesen.

Seitdem rostet die „Garðar“ beim Fischerort „Patreksfjörður“ auf der Hauptroute 612 vor sich hin. Ein beeindruckendes Monument für die harte Arbeit der Fischer, die vor langer Zeit ihren Lebensunterhalt mit dem Walfang verdienten.

Kann die „Garðar“ besichtigt werden?

Aus Sicherheitsgründen sollten Reisende das Schiffswrack nicht betreten. Denn das isländische Wetter hat das Stahlgerüst im Laufe der Jahre stark beschädigt. Obgleich der ursprünglich zinnoberrote Rumpf langsam verblasst und die „Garðar“ sich immer mehr an die raue Umgebung anpasst, ist sie ein beliebtes Fotomotiv. In den sozialen Netzwerken wie Instagram gibt es unter den Hashtags #gardar oder #gardarba64 viele spektakuläre Fotos vom Schiffswrack.

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Ein Besuch des Schiffswracks „Garðar BA 64“ und der umliegenden Gegend lohnt sich aus mehreren Gründen:

  • Maritime Geschichte: Die „Garðar“ bietet einen faszinierenden Einblick in die Fischerei des frühen 20. Jahrhunderts.
  • Einzigartige Atmosphäre: Das Schiffswrack in unberührter Natur schafft eine fast mystische Atmosphäre.
  • Atemberaubende Landschaft: Die Westfjorde bieten tiefe Fjorde, steile Klippen und unberührte Küsten.
  • Einheimische Kultur: Die Region bietet Einblicke in das traditionelle Leben der isländischen Küstengemeinden.
  • Erholung und Entspannung: Heiße Quellen und die ruhige Umgebung bieten perfekte Orte zur Erholung.

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