Hamburg. Die SS Maheno war einst als Luxusdampfer auf See. Mittlerweile verrottet sie vor der Insel K‘gari – was ist passiert? Infos & Hintergründe.

Wer schon einmal in Australien war, ist bestimmt nicht um einen Ausflug auf die berühmte Insel K‘gari (zuvor: Fraser Island) herumgekommen. Neben der Artenvielfalt und der beeindruckenden Natur gibt es auf der größten Sandinsel der Welt einiges zu entdecken. Neben auf Sand wachsendem Regenwald und weißem Strand findet sich hier zum Beispiel auch ein Schiffswrack, das seit fast 90 Jahren auf der Insel, die als Weltkulturerbe gilt, verrottet. Hier lesen Sie alles Wissenswerte zur SS Maheno und wie sie ihren Weg von hoher See an die Küste der Insel fand.

Lost Place im Meer: Schiffswrack auf K‘gari einst als Luxusdampfer gebaut

Die SS Maheno wurde einst als Passagierschiff gebaut und sollte zunächst in der Tasmanischen See zwischen Neuseeland und Australien schippern. Außerdem war sie zwischen Sydney und Melbourne unterwegs und steuerte die Häfen in Tasmanien an.

Dies tat sie etwa 30 Jahre lang, von 1905 bis 1935, während sie zwischenzeitig im Ersten Weltkrieg für neuseeländische Soldaten zum Einsatz kam und als Lazarettschiff diente. Anschließend verkehrte die SS Maheno wieder im zivilen Dienst, bis sie ausgemustert und nach Japan an eine Abwrackwerft verkauft wurde. Doch den Weg dahin schaffte das 5.000 Tonnen schwere Luxusschiff nie, berichtet „Geo“ unter anderem.

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Verlassen seit Jahrzehnten: Naturgewalt setzte SS Maheno außer Gefecht

Auf dem Transportweg von Sydney nach Japan schaffte es die SS Maheno nicht weit. Vor der Küste von K‘gari geriet das Schiff in einen Zyklon, der es trotz eines 17 Zentimeter dicken Drahtseils vom Schlepper losriss und es mit achtköpfiger Besetzung auf See verschwinden ließ. Schließlich strandete es an der Ostküste der Strandinsel in Queensland und verrottet seither am Strand. Die Crew wurde nach drei Tagen an Land entdeckt, wie bei „K‘gari Fraser Island Adventures“ unter anderem berichtet wird.

Fast 90 Jahre liegt die SS Maheno nun schon dort und etablierte sich mit der Zeit zu einem beliebten Sightseeing-Spot für Reisende. Ohnehin erweist sich die Insel seit Jahren als beliebter Trip für Urlauber in Australien und ist zum Beispiel ab Hervey Bay (nördlich von Brisbane) mit der Fähre zu erreichen. Mittlerweile ist das Wrack so stark verfallen, dass es kaum noch mit seinem früheren Aussehen zu vergleichen ist. Gezeichnet von der Zeit bildet die SS Maheno ein Relikt aus seiner damaligen Blütezeit und hat auch heute noch eine historische und kulturelle Bedeutung für die Gegend. So werden dort zum Beispiel jedes Jahr anlässlich des Anzac Day, einem nationalen Gedenktag, Gottesdienste abgehalten.

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Die SS Maheno im Jahr 2015 © imago/imagebroker | imago stock&people
Queensland,  Australia.  Historic  SS  Maheno  Wreck,  Fraser  Island. xkwx australia,  fraser  isla
SS Maheno 2022: Der Verfall ist dem Wrack deutlich anzusehen © IMAGO/Pond5 Images | IMAGO/xjovannigx

Weitere Fakten zur SS Maheno

  • Die SS Maheno war 400 Fuß (120 Meter) lang und 50 Fuß (15 Meter) breit. Der Antrieb erfolgte durch drei Parsons-Turbinen und ermöglichte eine Geschwindigkeit von 17,5 Knoten (etwa 32 km/h).
  • Der Ozeandampfer umfasste eine Kapazität für 420 Passagiere über drei Klassen verteilt.
  • Benannt wurde das Schiff nach einer gleichnamigen Gemeinde im neuseeländischen Otago.
  • Im Juni 2023 erhielt die Insel Fraser Island ihren ursprünglichen indigenen Namen „K‘gari“, was so viel bedeutet wie „Paradies“, offiziell zurück. Die Insel ist 123 Kilometer lang und hat eine Fläche von 184.000 Hektar.

Kann die SS Maheno besichtigt werden?

Der Liegeort der SS Maheno gilt als beliebter Touristen-Spot auf K‘gari. Gibt man in sozialen Medien wie Instagram den Hashtag #ssmaheno in der Suche ein, sind tausende Beiträge zu finden, die die Attraktivität der SS Maheno als Fotomotiv bestätigen. Dennoch darf das Schiffswrack nur von außen besichtigt werden. Aus Sicherheitsgründen ist das Betreten verboten. Auch von Schwimmgängen im Meer sollten Besucher der Insel aufgrund von starken Strömungen und Haien absehen und stattdessen auf die Seen ausweichen.