Berlin. Stanleys beliebte Reisebecher sind weltweit gefragt – doch ein Sicherheitsrisiko zwingt das Unternehmen zu einem umfangreichen Rückruf.
Er ist so groß wie ein kleiner Eimer, fasst beeindruckende 1,2 Liter und fällt mit seinem markanten Griff und dem Strohhalm im Deckel sofort ins Auge: Der Stanley Cup, ein Thermobecher aus Edelstahl, ist mit seiner robusten Konstruktion und seinem minimalistischen Design längst zum Verkaufsschlager geworden. Mit einem Preis von 45 Dollar ist er kein Schnäppchen – aber offenbar für viele ein Must-Have. Selbst Prominente wie Adele lassen sich mit dem Becher ablichten.
Doch nun muss der Hersteller Stanley einen herben Rückschlag hinnehmen. Der renommierte Hersteller von Outdoor-Artikeln sah sich nach zahlreichen Kundenbeschwerden gezwungen, weltweit 2,6 Millionen seiner beliebten Produkte vom Markt zu nehmen. Einige Verbraucher mussten sogar ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, weil sie sich bei der Benutzung der Reisebecher schwere Verletzungen zugezogen hatten.
Stanley ruft Millionen von Reisebechern zurück – Verbrennungsgefahr durch defekten Deckel
In einer offiziellen Mitteilung teilte die Firma Stanley mit, dass die betroffenen Modelle wegen eines fehlerhaften Deckelgewindes zurückgerufen werden. „Das Gewinde kann sich durch Hitze und Drehmoment zusammenziehen, wodurch sich der Deckel während des Gebrauchs lösen kann”, erklärte Stanley. Beim Trinken heißer Flüssigkeiten erhöhe sich dadurch die Gefahr von Verbrennungen erheblich.
Laut Stanley betrifft der Rückruf die Modelle Switchback (12 oz und 16 oz) und Trigger Action (12 oz, 16 oz und 20 oz). Das Unternehmen bittet seine Kunden, die Verwendung der betroffenen Becher sofort einzustellen. Betroffene Kunden können sich auf der Webseite des Unternehmens registrieren, um einen kostenlosen Ersatzdeckel zu erhalten.
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Verbraucherschutzbehörde meldet schwere Vorfälle bei Stanley Cups: Kunden „benötigten ärztliche Hilfe“
Auch die US-amerikanische Verbraucherschutzbehörde Consumer Product Safety Commission (CPSC) hat sich zum Rückruf geäußert: „Stanley hat weltweit 91 Berichte erhalten, darunter 16 aus den USA, dass sich die Deckel der zurückgerufenen Reisebecher während des Gebrauchs gelöst haben“. Weltweit kam es demnach in 38 Fällen zu Verbrennungen durch die fehlerhaften Deckel, elf Personen mussten sogar ärztlich behandelt werden.
Laut der amerikanischen Verbraucherschutzbehörde wurden die betroffenen Becher in den USA unter anderem bei Amazon.com, Walmart, Dick’s Sporting Goods und Target verkauft. Käufer, die ihren Becher über einen dieser Händler erworben haben, sollten ihre Modelle besonders sorgfältig überprüfen.
Folgende Produkte sind demnach betroffen:
- Stanley Switchback:
- 350 Milliliter, Produktnummer 20-01437
- 470 Milliliter, Produktnummer 20-01436 und Produktnummer 20-02211
- Stanley Trigger Action
- 350 Milliliter, Produktnummer 20-02033, Produktnummer 20-02779 und Produktnummer 20-02825
- 470 Milliliter, Produktnummer 20-02030, Produktnummer 20-02745 und Produktnummer 20-02957
- 590 Milliliter, Produktnummer 20-02034 und Produktnummer 20-02746
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Wie können Kunden überprüfen, ob ihr Stanley Cup betroffen ist?
Da der Rückruf nicht auf die USA beschränkt ist, ist die Liste der möglichen Verkaufsstellen viel länger, als Stanley auflisten kann. Kunden werden daher gebeten, selbst zu überprüfen, ob ihr Reisebecher von der Rückrufaktion betroffen ist.
Ein genauer Blick auf die Unterseite des Bechers liefert die entscheidende Information. Dort befindet sich eine siebenstellige Produkt-Identifikationsnummer. Diese Nummer kann auf der offiziellen Webseite von Stanley eingegeben werden, um festzustellen, ob das jeweilige Modell betroffen ist. Die entsprechende Eingabemaske befindet sich im unteren Bereich der Rückrufmeldung.
Stanley Cups sind weltweit erhältlich. Auch im deutschen Einzelhandel, etwa bei Lidl oder auf der deutschen Amazon-Seite, sind sie im Sortiment.