Berlin. Ein Importeur von „Dubai-Schokolade“ klagt gegen Lindt und Sprüngli und mahnt weitere Anbieter ab. Auch Lidl will er am Verkauf hindern.
Die „Dubai-Schokolade“ – eine Süßigkeit mit Engelshaar und Pistaziencreme – hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Trendprodukt in der Süßwarenwelt entwickelt und ein lukratives Geschäft eröffnet: Online-Shops sprießen aus dem Boden, lokale Händler verkaufen die exotisch anmutende Schokolade, und selbst auf Weihnachtsmärkten findet man mittlerweile sogar „Dubai-Schokobananen“ oder „Dubai-Bratwürste“. Doch der Erfolg des Trends könnte bald getrübt werden.
Abmahnung gegen Lindt: Vorwurf der Herkunftstäuschung
Wie die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) berichtet, hat ein Importeur, der die Schokolade aus Dubai importiert, rechtliche Schritte eingeleitet. Das erste Abmahnschreiben ging an den Schokoladenriesen Lindt & Sprüngli. Der Vorwurf: Die als „Dubai-Schokolade“ vermarkteten Produkte stammen nicht aus Dubai und täuschen damit die Konsumentinnen und Konsumenten.
Für Andreas Wilmers, Geschäftsführer der Alina Wilmers Verwaltungs GmbH, ist die Sache klar: „Aachener Printen kommen aus Aachen, Nürnberger Lebkuchen aus Nürnberg – dann muss Dubai-Schokolade auch aus Dubai kommen.“ Das zeigten auch juristische Präzedenzfälle, die die unzulässige Verwendung geografischer Herkunftsangaben als Verstoß gegen das Markenrecht bewerteten, so der Importeur.
In seinem Schreiben vom 4. Dezember fordert Wilmers Lindt & Sprüngli jetzt auf, bis zum 19. Dezember eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Sollte das Unternehmen nicht reagieren, will Wilmers im Eilverfahren einen gerichtlichen Verkaufsstopp erwirken. Auf Anfrage der LZ äußerte sich der Schokoladenhersteller bislang nicht zu den Vorwürfen.
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Lidl ebenfalls im Visier
Auch der Discounter Lidl ist ins Visier von Wilmers geraten. Gegen die für Mitte Dezember geplante Einführung einer „Dubai-Schokolade“ unter der Eigenmarke Premium Deluxe will Wilmers rechtliche Schritte einleiten. Wilmers betont, dass er nicht nur gegen Lidl, sondern auch gegen andere Anbieter von „Dubai-Schokolade“, die nicht aus Dubai stammt, vorgehen werde. Außerdem fordert er die Überwachungsbehörden auf, gegen irreführend deklarierte Produkte vorzugehen.
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Wer darf „Dubai-Schokolade“ anbieten?
Die Frage, wer die begehrte „Dubai-Schokolade“ anbieten darf, wird zunehmend zum Zankapfel. Nach Ansicht von Andreas Wilmers darf nur Schokolade diesen Namen tragen, die tatsächlich in Dubai von staatlich zugelassenen Herstellern produziert wird. Sein Unternehmen importiert solche Schokolade über die Hope Services FZE LLC exklusiv nach Europa. Unter der Marke „Fex Dessert“ beliefert Wilmers nach eigenen Angaben rund 30 Edeka-Märkte in Berlin sowie einige Großhändler. Zudem betreibt er einen eigenen Online-Shop unter „dubaischokolade.info“.
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Doch nicht nur die geografische Herkunft sorgt für Streit, auch der Markenname „Dubai-Schokolade“ ist heiß umkämpft. Laut „Bild“-Zeitung hat Lukas Nonnenmacher von der Firma AnalyticOne im August als einer der ersten die Wortmarke „Dubai-Schokolade“ beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet. Er vertreibt unter dem Label „Madame Chery“ Schokolade aus der Türkei, die auch als „Dubai-Schokolade“ beworben wird.
Nur zwei Tage später folgte die bekannte Food-Bloggerin und YouTuberin Kiki Aweimer mit ihrer Marke „Kikis Dubai Schokolade“. Insgesamt wurden bisher acht ähnliche Bezeichnungen wie „Dubai Chocolate“ beim Patentamt eingetragen. Ob alle diese Produkte tatsächlich als „Dubai Chocolate“ bezeichnet werden dürfen, bleibt allerdings offen.