Kommentar

Gordon Brown hatte sich seinen Amtseinstieg als britischer Premierminister sicher anders vorgestellt. Einen deutlichen Politikwechsel wollte er präsentieren und kämpft nun gleich mit den Schatten der Vergangenheit. Die glücklicherweise gescheiterten Anschläge vom Wochenende reduzieren britische Politik erst mal wieder nur auf den Einsatz der Soldaten im Irak.

Doch Brown macht nicht den Eindruck, als wolle er sich irgendeine Entscheidung von den Terroristen diktieren lassen. Das wäre auch fatal. Die Bürger seines Landes stören sich offenbar ohnehin nicht an der sichtbaren oder unsichtbaren Terrorgefahr. Sie ertragen dafür auch - anders als die Deutschen - klaglos eine beispiellose Videoüberwachung in den Städten und eine massive Polizeipräsenz. Doch in jahrzehntelangem IRA-Terror erprobt, zeigen sie gerade an diesem ereignisreichen Wochenende in London, wie die richtige Antwort auf Terrorgefahr heißt: Gelassenheit.