Die Opfer der Terrorgruppe sind von der Bundesregierung mit „Härteleistungen“ in Höhe von 832.407,67 Euro entschädigt worden.
Osnabrück/Kassel. Überlebende Opfer und Angehörige haben laut einem Bericht ein Jahr nach Enttarnung der Zwickauer Neonazi-Zelle gut 830.000 Euro Entschädigung von der Bundesregierung erhalten. Dies geht aus einem Bericht des Bundesamtes für Justiz hervor, über den die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Montag) berichtet. Dieser stammt aus dem August – weitere Zahlungen seien aber eher unwahrscheinlich, schreibt die Zeitung.
Aus einem früheren Schreiben des Bundesjustizministeriums vom März 2012 geht demnach hervor, dass Ehepartner und Kinder der ermordeten neun Kleinunternehmer eine Pauschale von 10.000 Euro erhalten sollten, Geschwister 5000 Euro. Eines der Mordopfer stammte aus Hessen. In Kassel war 2006 der türkischstämmige Betreiber eines Internetcafés von den Neonazi-Terroristen erschossen worden. Mittlerweile ist dort ein Platz nach ihm benannt.
Im Fall der ermordeten Polizistin aus Heilbronn seien 25.000 Euro an die Hinterbliebenen ausgezahlt worden. An die Opfer der beiden Bombenanschläge in Köln seien insgesamt 140.000 Euro überwiesen worden.
Die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) war am 4. November 2011 aufgedeckt worden. Nach den Erkenntnissen der Ermittler ist sie für Morde an neun Geschäftsleuten verantwortlich. Außerdem soll sie 2007 eine Polizistin erschossen und ihren Kollegen lebensgefährlich verletzt haben. Auch zwei Bombenanschläge 2001 und 2004 sollen auf ihr Konto gehen.