Kanzlerin Angela Merkel liegt im ZDF-Politbarometer 41 Prozentpunkte vor ihrem Herausforderer – der größte Vorsprung seit 1977.
Mainz. Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich in Umfragen immer stärker von ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier ab. Im ZDF-Politbarometer baute die Amtsinhaberin bei der Kanzlerfrage ihren Vorsprung vor dem SPD-Kanzlerkandidaten auf 41 Punkte aus. Das ist der größte Abstand, der seit der erstmaligen Erhebung des Politbarometers im Jahr 1977 bei der Frage nach dem gewünschten Kanzler gemessen wurde. Von den Befragten hätten 64 Prozent (plus zwei) für Merkel als Kanzlerin und 23 Prozent (minus zwei) für Steinmeier plädiert.
Bei der Sonntagsfrage zeigten sich gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl am 27. September kaum Veränderungen. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, könnten CDU und CSU laut Politbarometer mit einem Wähleranteil von 37 Prozent (plus eins) rechnen. Die anderen Parteien blieben im Vergleich zum Politbarometer vor zwei Wochen unverändert: SPD 23 Prozent, FDP 14 Prozent, Linke neun Prozent, Grüne zwölf Prozent. Damit käme eine Koalition von Union und FDP auf eine Mehrheit.
Im ARD-Deutschlandtrend konnte dagegen die SPD zulegen. Dort gewann die SPD einen Punkt auf 23 Prozent hinzu, während die Union einen Punkt auf 36 Prozent verlor. FDP (15 Prozent) und Linke (neun Prozent) blieben unverändert, während die Grünen in der Umfrage einen Punkt auf 13 Prozent hinzugewannen.
Unterdessen drohen der CDU bei den Landtagswahlen in Thüringen und dem Saarland am übernächsten Sonntag schwere Verluste. Nach dem ZDF-Politbarometer würden die Ministerpräsidenten Dieter Althaus und Peter Müller nicht nur die absolute Mehrheit der CDU einbüßen, sondern könnten auch keine Koalition mit der FDP bilden. Bei der Bundestagswahl sowie in Sachsen, wo ebenfalls am 30. August ein neuer Landtag bestimmt wird, ergab die Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen dagegen eine stabile schwarz-gelbe Mehrheit.