Väter nehmen gerne das Elterngeld in Anspruch, allerdings deutlich kürzer als Mütter. Beim “Wickelvolontariat“ schneiden die Hamburger gut ab.
Hamburg/Wiesbaden. Die meisten deutschen Männer überlassen ihren Frauen die langen beruflichen Auszeiten zur Kindererziehung. Das geht aus neuen Zahlen zum Elterngeld für die im Januar und Februar 2008 geborenen Kinder hervor. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurde für diese Kinder in 29 Prozent der Fälle das Elterngeld an Mütter und Väter gezahlt. Heißt: Beide nahmen eine Auszeit. Aber 70 Prozent der Männer in diesen Partnerschaften machten eine Babypause von nur zwei Monaten. Nur vier von hundert Männern gingen für zwölf Monate ins „Wickelvolontariat“. Motto: Lass' Mama mal machen.
Insgesamt bezogen rund 20 300 Väter Elterngeld, was einem Anteil von 16 Prozent entspricht. Den höchsten Väteranteil verzeichneten Berlin mit 21 Prozent und Bayern mit 20, den geringsten gibt es mit 10 Prozent im Saarland. In Hamburg war es mit 18 Prozent noch ein überdurchschnittlicher Wert. Das bedeutet: Hamburger Männer nehmen das Elterngeldangebot gerne an und versorgen ihre Kleinsten häufiger als der Bundesdurchschnitt zu Hause.
Von Januar 2008 bis März 2009 bekamen laut Statistischem Bundesamt rund eine Million Väter und Mütter Elterngeld. Die Unterstützung wird bislang bis zu zwölf Monate lang gezahlt. Es gibt auch Sonderregelungen wie die sogenannten Partnermonate: Das Elterngeld wird 14 Monate lang gezahlt, wenn der zweite Partner – meistens der Vater – mindestens zwei Monate für die Betreuung zu Hause bleibt. In der Regel ersetzt das Elterngeld 67 Prozent des Nettoeinkommens, das wegen der Babypause wegfällt.