In keinem anderen Bundesland ist die Zahl der Neugeborenen je 1000 Einwohner so hoch.
Hamburg/Berlin. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat die Familienpolitik des Hamburger Senats als vorbildlich gelobt. "Hamburg hat als einziges westdeutsches Bundesland heute schon ein Betreuungsangebot für mehr als 20 Prozent der kleinen Kinder. Und die Geburtenzahl in der Hansestadt ist auch 2008 weiter gestiegen - als Einzigem der alten Bundesländer", sagte von der Leyen dem Abendblatt. "Das sollte den anderen Westländern Mut machen."
Die Ministerin verwies auf die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts, nach denen die Geburtenzahl in Hamburg von 16 727 im Jahr 2007 leicht auf 16 751 im vergangenen Jahr gestiegen ist. Sonst gab es eine Zunahme nur in den neuen Bundesländern. Insgesamt ging die Zahl der Geburten in Deutschland von 684 862 auf 682 524 zurück.
Den vorläufigen Angaben des Statistikamts vom Juli zufolge lag die Zahl der Geburten je 1000 Einwohner 2008 in Hamburg mit 9,5 sogar höher als in allen anderen Ländern (siehe Tabelle).
Bürgermeister Ole von Beust (CDU) habe sich "immer konsequent eingesetzt für die Belange der Familien" und "schon sehr früh auf den Ausbau der Kinderbetreuung gedrängt", urteilte von der Leyen. "Die Früchte dieser Arbeit zeigen sich jetzt." Investitionen in die Lebensbedingungen von Familien seien die besten Investitionen, die eine Kommune machen könne, sagte die Ministerin. "Gute Kindergärten und gute Schulen ziehen junge, leistungsfähige Familien an. Das ist die Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand. Hamburg zum Beispiel hat das verstanden."
Von der Leyen stellte zugleich eine neue Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung vor, nach der 80 Prozent der Familien mit dem Elterngeld gut auskommen. Die Ministerin bezeichnete das Elterngeld als "sozial ausgewogen, weil es kleinere Einkommen erhöht und mehr mittlere Einkommen produziert".