Luxemburg hat sich mit deutlicher Kritik an deutschen Politikern und der britischen Regierung gegen Vorwürfe gewehrt, ein Paradies für Steuerbetrüger zu sein.
Berlin - Im "Spiegel" verbat sich Premierminister Jean-Claude Juncker "scheinbar humorvolle" Angriffe wie die von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD). Steinbrück hatte vor Tagen die Steueroasen Luxemburg, Österreich und Schweiz in eine Reihe gestellt mit Ouagadougou, der Hauptstadt des afrikanischen Staates Burkina Faso.
Mit Blick auf Äußerungen von SPD-Chef Franz Müntefering zu Steueroasen, wonach man früher Soldaten dorthin geschickt hätte, sagte Juncker: "Wir waren schon mal besetzt, wir haben unter deutscher Besatzung gelitten." Deutschland sei bis Juli 2005 selbst das größte Steuerparadies Europas gewesen sei. Bis dahin habe kein nicht ansässiger Ausländer Steuern auf Zinseinkünfte zahlen müssen. Heute locke die britische Regierung größte Vermögen zielstrebig nach London, wo sie nur minimal besteuert würden. Aber über dieses "Steuerparadies für Multi-Milliardäre" rede niemand, sagte Juncker.