Würzburg. Nach der Nullrunde in diesem Jahr sollen die 20 Millionen deutschen Rentner Mitte 2011 wieder etwas mehr Geld bekommen. Die Deutsche Rentenversicherung stellte gestern eine Erhöhung um etwa ein Prozent in Aussicht. Den Beitragszahlern hilft die gute Konjunktur dagegen vorerst wenig. Sie sollen bis 2013 wie bisher 19,9 Prozent ihres Bruttolohns in die Rentenkasse zahlen.
Wie hoch die Rentenerhöhung genau ausfalle, sei erst im Frühjahr klar, sagte die Vorstandsvorsitzende der Rentenversicherung, Annelie Buntenbach. Grundlage ist die gute Lohnentwicklung 2010. Experten erwarten hier einen Zuwachs um rund drei Prozent. In der Debatte über die Rente mit 67 legte die Versicherung die neuesten Daten zu den Beschäftigungschancen für Ältere vor: Demnach sind derzeit nur 39 Prozent der Menschen über 60 Jahre noch in Lohn und Brot - einschließlich der Beamten, Selbstständigen und Minijobber. Einen sozialversicherungspflichtigen Job hat sogar nur jeder Vierte in der Altersklasse von 60 bis 64.
Allerdings nehme die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ab 60 Jahren zu, sagte Buntenbachs Vorstandskollege Alexander Gunkel. Im März 2007 habe sie erst bei 780 000 gelegen, im März 2010 dagegen schon bei gut einer Million. Das sei eine Steigerung von mehr als 38 Prozent. Gunkel hält den Trend für so positiv, dass mit der Erhöhung des Rentenalters 2012 begonnen werden könne. Die Gewerkschaften wollen das verhindern.