Die Opposition kritisiert die Pläne der schwarz-gelben Koalition, die Tabaksteuer zu erhöhen. Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte sagte, dass es zwar grundsätzlich richtig sei: "Aber falsch, die höheren Einnahmen zur Bedienung von Gewinninteressen der Energiekonzerne einzusetzen." Die Mehreinnahmen müssten dort verwendet werden, wo die Kosten entstünden. Sinnvoll sei es etwa, mehr Geld für die Krankheitsvorbeugung oder für Programme zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern auszugeben. Der Regierung gehe es stattdessen um ein weiteres Lobbyprojekt, sagte Lauterbach.

Auch der Haushaltsexperte der Grünen, Alexander Bonde, befand, dass die Regierung an der falschen Stelle ansetze. Zudem gebe sie ihr Ziel des Subventionsabbaus praktisch vollständig auf. Dies sei ökologisch und ökonomisch der völlig falsche Weg.

Die steuerpolitische Sprecherin der Linkspartei, Barbara Höll, kritisierte, dass die Bundesregierung die Kosten der Krise denen aufbürde, die keine Schuld daran trügen. "Die Stromfresser in der Industrie werden weiter geschont, während Wohngeldempfängern der Heizkostenzuschuss und Hartz-IV-Beziehenden das Elterngeld gestrichen wird."

Seit Einführung der Ökosteuer seien gerade jene Firmen weitgehend von Zahlungen befreit, die viel Strom verbrauchten. Je größer die Unternehmen, desto weniger müssten sie entrichten. Am Ende werde die Ökosteuer auf Strom fast ausschließlich von der Bevölkerung und Kleinunternehmen getragen, sagte Höll.