Das BKA hält die Bedrohung durch Terroristen für „präsenter denn je“. Junge Menschen seien von Islamisten und Terrorcamps fasziniert.
Wiesbaden. Die Bedrohung Deutschlands durch den islamistischen Terrorismus ist nach Einschätzung des Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, „präsenter denn je“. Eine besondere Gefahr gehe von radikalisierten „Rückkehrern“ aus, sagte Ziercke bei der BKA-Herbsttagung in Wiesbaden.
„In Deutschland gehen die Sicherheitsbehörden von mehr als 1000 gewaltbereiten Islamisten aus“, betonte der BKA-Präsident. Die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegene Zahl der „Gefährder“ liege derzeit bei 131 Personen. Weitere 274 würden als „relevante Personen“ im Bereich des Islamismus eingestuft. In Deutschland werden nach BKA-Angaben derzeit 352 Ermittlungsverfahren mit Bezügen zum islamistischen Terrorismus geführt, 105 Verfahren davon bezögen sich auf Afghanistan.
Um der Radikalisierung junger Menschen in Deutschland entgegenzuwirken, muss laut Ziercke möglichst in frühem Stadium an „kritischen Stellen“ wie Schulen, Moscheen oder Vereinen interveniert werden. Nötig sei eine „Entzauberung des Islamismus„ bei jungen Menschen.