Duisburg. Deutschland blickt an diesem Wochenende nach Duisburg. Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) wollen am Sonnabend in der Salvatorkirche mit den Angehörigen um die 21 Todesopfer der Massenpanik auf der Loveparade vor einer Woche trauern. Überall in Deutschland werden die Fahnen auf halbmast gesetzt.
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) und Loveparade-Chef Rainer Schaller wollen mit Rücksicht auf die Angehörigen nicht an der Trauerfeier teilnehmen. Sauerland steht im Zentrum der öffentlichen Kritik und weigert sich bisher, zurückzutreten. Doch nun wird er auch von hochrangigen CDU-Politikern dazu gedrängt. Der Oberbürgermeister trage die politische Verantwortung und hafte damit auch politisch für mögliche Fehler seiner Mitarbeiter, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, dem ZDF.
Die Kölner Polizei hat inzwischen mit einer 63 Beamte umfassenden Sonderkommission die Ermittlungen über die Hintergründe der Katastrophe begonnen. Die Duisburger Polizei war von den Ermittlungen entbunden worden, um nicht den Verdacht der Befangenheit aufkommen zu lassen.