Das Papier ist 19 Seiten stark, heißt "Faire Chancen - für jedes Kind!", wird heute erstmals im Parteivorstand behandelt und soll beim CDU-Bundesparteitag im November als Antrag beschlossen werden. Im Kern zielt die Initiative darauf ab, die staatlichen Hilfen für ärmere Kinder auszubauen. Geplant ist ein Bündel von Maßnahmen. So will die CDU einen längeren Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende, die Altersgrenze für berechtigte Kinder soll von zwölf auf 14 Jahre steigen. Vorgesehen sind obligatorische Vorsorgeuntersuchungen für alle Kinder. Sozial schwache Familien sollten zudem einen festen Ansprechpartner erhalten, der bei allen Problemen und Fördermöglichkeiten helfen kann.
Für diese "aufsuchende Betreuung" will die CDU die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen schaffen. Politisch ist das brisant, weil die Regierung Merkel im Rahmen des Sparpakets beschlossen hat, das Elterngeld für Hartz-IV-Empfänger zu streichen. Die Unionsführung hält es aber für besser, wenn der Staat mit Fördermöglichkeiten die Bildungschancen der Kinder verbessert, statt mehr Geld an die Eltern zu überweisen.