Filmunternehmer David Groenewold soll einen Aufenthalt Christian Wulffs im Sylter Luxushotel “Stadt Hamburg“ bezahlt haben. Präsidentenanwalt dementiert.
Berlin. Bundespräsident Christian Wulff gerät ins Visier der Justiz: Die Staatsanwaltschaft Hannover prüft einen gemeinsamen Urlaub Wulffs mit dem Filmunternehmer David Groenewold im Herbst 2007 auf Sylt.
Auslöser ist ein "Bild"-Bericht, wonach Groenewold für Wulff und seine heutige Frau Bettina den viertägigen Aufenthalt im "Hotel Stadt Hamburg" in Westerland gebucht und bezahlt haben soll. Zimmerpreis pro Nacht: 258 Euro. Im Januar 2012 habe Groenewold versucht, die Angelegenheit zu vertuschen, indem er die Belege über den Urlaub beim Hotel einforderte und die Angestellten per Telefon zum Stillschweigen verpflichtete. Groenewolds Anwalt wies den Vertuschungsvorwurf im "Tagesspiegel" zurück. Auch Wulffs Anwalt dementierte eine Vorteilsnahme. Wulff habe die Hotelkosten beim Auschecken bar an Groenewold zurückgezahlt. Falsch seien auch Berichte, wonach ein Unternehmen, an dem Groenewold beteiligt ist, von Niedersachsen zu Wulffs Zeit als Regierungschef eine Bürgschaft erhalten habe.
+++ In der Affäre Wulff nicht lockerlassen +++
Der Hannoveraner Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Lendeckel sagte, man nehme die Berichte über den Urlaub auf Sylt "mit großem Ernst zur Kenntnis". Man prüfe die neuen Vorwürfe mit der gleichen Gründlichkeit, wie man alles andere bisher auch geprüft habe.