Ex-Innenminister Baum soll über seine Kenntnisse zur Zusammenarbeit Verena Beckers mit dem Verfassungsschutz aussagen.
Stuttgart. Die wegen Mittäterschaft beim Buback-Attentat angeklagte frühere RAF-Terroristin Verena Becker hat sich noch im März 2009 mit der ehemaligen Topterroristin Brigitte Mohnhaupt über die Ermittlungen zu dem Anschlag von 1977 telefonisch ausgetauscht. Dies habe eine Telefonüberwachung Beckers ergeben, sagte ein Ermittlungsbeamter des Bundeskriminalamts (BKA) am Freitag als Zeuge vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart. Becker und Mohnhaupt hätten darüber geredet, wie der „Stand des Ermittlungsverfahrens“ sei.
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Unterdessen teilte das Stuttgarter Oberlandesgericht (OLG) mit, der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) solle am 24. Februar als Zeuge vernommen werden. Damit folgte das Gericht einem Antrag der Nebenklage. Rechtsanwalt Matthias Rätzlaff, der den Bruder des getöteten Generalbundesanwalts Siegfried Buback vertritt, hatte die Ladung Baums beantragt. Der Ex-Minister solle über seine Kenntnisse zur Zusammenarbeit Beckers mit dem Verfassungsschutz aussagen. Becker ist wegen Mittäterschaft beim Mordanschlag auf Buback und seine beiden Begleiter angeklagt. Das 1980 gegen Becker eingestellte Ermittlungsverfahren war im April 2008 wieder aufgenommen worden. Mohnhaupt war neben Christian Klar und Knut Folkerts wegen des Mordanschlags auf Buback verurteilt worden.
Mit Material von dapd