Berlin. Der Gesellschaft droht immer mehr Gefahr von den extremistischen politischen Rändern. Die linksextreme Gewalt in Deutschland ist im Jahr 2009 deutlich angestiegen, während die rechtsextreme Kriminalität auf hohem Niveau stagniert. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht 2009 hervor, den Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vorstellte.
Der Linksextremismus soll deswegen in den kommenden Jahren zu einem Schwerpunkt der Arbeit des Verfassungsschutzes werden. Verfassungsschutzchef Heinz Fromm kündigte innerhalb seiner Behörde bei der Bekämpfung des Extremismus eine "Ressourcenverschiebung" an, um die Linksextremen besser beobachten zu können. Von ihnen wurden im vergangenen Jahr 1100 Gewalttaten registriert, rund 60 Prozent mehr als im Vorjahr. De Maizière stellte gleichzeitig klar, dass der Kampf gegen Rechtsextreme weiter nicht vernachlässigt werde. Dies gelte auch für die Beobachtung des islamistischen Terrorismus. Er stelle eine "anhaltend hohe Gefahr" für Deutschland dar. Dies verdeutliche besonders "die offensive deutschlandbezogene Propagandaaktivität der al-Qaida". Die Zahl in Deutschland aktiver Islamisten stieg von 34 720 im Jahr 2008 auf 36 270 im vergangenen Jahr.