Statistiken können schrecklich langweilige Zahlengeflechte sein. Ganz sicher aber deuten sie Entwicklungen an oder zementieren Veränderungen mit nüchterner Deutlichkeit. Deshalb sollte jeder die Ergebnisse des aktuellen Verfassungsschutzberichts aufmerksam lesen. Sie zeigen eine erschreckende gesellschaftliche Entwicklung. Während seit Jahren mit ganzer Aufmerksamkeit um die Eindämmung des Rechtsextremismus gerungen wird, hat sich in diesem Schatten der Linksextremismus am anderen politischen Rand zu einer nicht weniger großen Gefahr für die Gesellschaft entwickelt.
Mitnichten kommen von dort, wie behauptet, neue Impulse für einen sozialeren Staat, sondern vor allem Angst verbreitende Gewalt und unverständlicher Hass. Mehr Kenntnisse über diese Szene, deren Aufklärung in Zeiten terroristischer Bedrohungen durch Islamisten lange nicht im direkten Fokus der Sicherheitsbehörden stehen konnte, sind unbedingt nötig.
Längst überfällig ist ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen diese Linksextremisten, das jetzt immerhin lauter gefordert wird. Doch fehlen leider die entscheidenden Stimmen dazu aus dem linken Lager: von den Gewerkschaften, der SPD, der Linkspartei und Bürgerbewegungen, deren wichtige Proteste aber von Autonomen nur als Vehikel für ihren Zerstörungsdrang missbraucht werden.