Für Schwarz-Gelb würden nur noch 38 Prozent votieren – der schwächste Wert in einem Politbarometer seit 2004. Auch die Kanzlerin wankt.
Mainz/Berlin. Die FDP gerät in der Wählergunst immer stärker in den Abwärtsstrudel. Wie schon in mehreren anderen Umfragen sackten die Liberalen auch im ZDF-Politbarometer bei der Sonntagsfrage auf fünf Prozent ab. Die aktuelle politische Stimmung ist für die FDP noch schlechter: Hier kommt die Partei nur noch auf drei Prozent (minus drei Punkte).
Auch die Union büßt weiter ein. Sie erhielte nach Angaben des ZDF 33 Prozent (minus 1), wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Zusammen liegen Union und FDP damit bei 38 Prozent, das ist der schwächste Wert in einem Politbarometer seit April 2004.
Die SPD kann von der Popularitätsschwäche der Koalition profitieren und verbessert sich auf 31 Prozent (plus 2). Die Stimmung ist für die Sozialdemokraten mit 34 Prozent (plus 3) sogar noch besser. Die Grünen festigen ihre Position als dritte politische Kraft mit unverändert 15 Prozent in der Sonntagsfrage, die Linke gewinnt einen Punkt auf elf Prozent.
Ein schlechtes Zeugnis stellen die Wähler neben der Koalition insgesamt auch Kanzlerin Angela Merkel aus. Dass die CDU-Vorsitzende ihre Sache eher gut mache, sagen noch 52 Prozent, eher schlecht beurteilen 43 Prozent die Leistung der Kanzlerin. Nach der Bundestagswahl im Herbst 2009 lagen die Werte noch bei 80 und 16 Prozent.
Entsprechend stürzt Merkel auch in der Liste der zehn wichtigsten Politiker ab. Dort liegt sie mit einem Durchschnittwert von 0,5 nur noch auf Rang sechs, hinter SPD-Chef Sigmar Gabriel und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Vor zwei Wochen hatte Merkel mit einem Wert von 1,1 noch Rang drei bekleidet.
FDP-Chef Guido Westerwelle erreicht in der Tabelle mit minus 1,7 einen neuen persönlichen Negativ-Rekord und bleibt damit auf dem zehnten und letzten Platz. An der Spitze liegt nach wie vor Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mit einem nochmals leicht verbesserten Wert von 1,9, gefolgt von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und Finanzminister Wolfgang Schäuble.