Berlin. Die Opposition sieht Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in der Kundus-Affäre immer stärker unter Druck. Grund sind die Aussagen des ehemaligen Generalinspekteurs Wolfgang Schneiderhan und des früheren Staatssekretärs Peter Wichert vor dem Untersuchungsausschuss. Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold sagte, es verdichte sich der Eindruck, dass Guttenberg, der beide entlassen hatte, Sündenböcke gesucht habe. In dem Streit geht es um die Frage, ob Schneiderhan und Wichert Guttenberg über das Bombardement in Afghanistan zureichend informiert haben. Der Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, sagte der "Berliner Zeitung": "Wenn Guttenberg (bei) einer zentralen Führungsentscheidung gelogen haben sollte, ist er als Verteidigungsminister nicht mehr tragbar." Ähnlich äußerte sich der Grünen-Politiker Omid Nouripour. Er fügte aber hinzu: "Ich sehe das noch nicht."