Wie viele Menschen genau bei Fluchtversuchen starben, kann nur geschätzt werden. Die wichtigsten Fakten zur Mauer.
Berlin/Hamburg. Die Berliner Mauer war mehr als 28 Jahre das Symbol der deutschen Teilung. Mit ihrem Bau wurde am 13. August 1961 begonnen – nur zwei Monate nach der Versicherung von DDR-Staatschef Walter Ulbricht: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“
Erst am 9. November 1989 fiel sie unter dem Druck der DDR-Bevölkerung. Heute sind nur noch kleine Abschnitte erhalten. Der Mauerbau sollte das wirtschaftliche Ausbluten der DDR verhindern. Durch das Nadelöhr Berlin waren von 1949 bis 1961 rund 1,6 Millionen Menschen in den Westen geflüchtet. Die DDR nannte die Grenzbefestigungen den „antifaschistischen Schutzwall“. So sollte eine Bedrohung aus dem Westen suggeriert werden, gegen die sich die DDR mit der Mauer schützen müsse.
Die innerdeutsche Grenze von der Lübecker Bucht bis zur damaligen deutsch-tschechoslowakischen Grenze bei Hof hatte eine Länge von knapp 1400 Kilometern. Die DDR hatte hier schon 1952 begonnen, umfangreiche Sperranlagen zu errichten. Die Mauer um den Westteil Berlins war 155 Kilometer lang und knapp vier Meter hoch. Hier befand sich auch der „Todesstreifen“ – ein 100 Meter breiter und schwer bewachter Korridor. Rund 11 500 Soldaten kontrollierten die Grenze rund um die geteilte Stadt.
Hunderte Wachhunde und Beobachtungstürme sollten die „Republikflucht“ verhindern. Dazu kamen Fahrzeug-Sperrgräben, Tretminen und Selbstschussanlagen. Trotz der massiven Gefahren versuchten DDR-Bürger immer wieder, über die Mauer oder unter ihr durch nach West-Berlin zu fliehen. Mehr als 5000 Menschen soll die Flucht gelungen sein. Dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam zufolge starben zwischen 1961 und 1989 mindestens 136 Menschen an der Mauer. Die Arbeitsgemeinschaft 13. August geht von 245 Toten an der Berliner Grenze nach 1961 aus.
Wie viele Menschen tatsächlich an der innerdeutschen Grenze starben, ist weiter unklar. Nach Angaben von Kulturstaatsminister Bernd Neumann wurden 2006 in einer „Vorstudie“ 1095 Verdachtsfälle ermittelt. (dpa/HA)