Die private Zusatzversicherung mit staatlicher Hilfe boomt: Es gibt 400 000 neue Verträge im ersten Halbjahr 2008.
Berlin/Hamburg. Trotz der Finanzkrise schließen immer mehr Menschen einen Riester-Sparvertrag ab. Im ersten Halbjahr wuchs die Zahl der Abschlüsse für eine staatlich geförderte Privatrente auf 12,6 Millionen, wie aus den Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervorgeht.
Bis Ende 2008 hatten auf diese Weise 12,2 Millionen Bundesbürger ergänzend fürs Alter vorgesorgt. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres wuchs die Zahl der Anleger jeweils um rund 200 000. Angesichts der Wirtschaftskrise gilt es als unwahrscheinlich, dass die Riester-Rente im Gesamtjahr ein ähnliches Plus verzeichnen wird wie 2008. Damals schlossen 2,2 Millionen Bürger einen Vertrag ab. Zum Halbjahr waren es 800 000 gewesen. Allerdings muss die Zahl der Neu-Verträge auch sinken, weil irgendwann eine Sättigung erreicht ist.
Das Arbeitsministerium erklärte, die Riester-Rente befinde sich auf Wachstumskurs. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vergäßen die Bürger ihre Altersvorsorge nicht. Das „Riestern“ sei eine lukrative und besonders sichere Form, um dem Lebensstandard im Alter zu sichern. Das Ressort von Minister Olaf Scholz (SPD) betonte zugleich, die Zahl der Abschlüsse in 2008 und 2009 ließen sich nicht ohne weiteres vergleichen. Wie zuvor schon die Banken und Investmentfondsgesellschaften rechneten seit diesem Jahr auch die Versicherungsunternehmen Abgänge und Stornierungen direkt im Quartal ab. Es handele sich daher jetzt um den bereinigten, realen Netto-Zuwachs.
Die Riester-Rente wird vom Staat mit Zulagen und Steuervorteilen gefördert. Für Eltern gibt es eine Kinderzulage. Für Versicherungs-, Bankspar- und Investmentfondsverträge gelten bei dieser Form der Altersvorsorge vielfältige Vorschriften, um die Ansprüche der Einzahler zu sichern. So muss nach Ende der Ansparphase mindestens das eingezahlte Kapital plus die staatliche Zulage als Zusatzrente zur Verfügung stehen.