Außer in Kiel demonstrieren die Großen Koalitionen in den Ländern Harmonie und Zusammenhalt. In Sachsen wird am 30. August ein neuer Landtag gewählt, in Brandenburg am 27. September.
Brandenburg: Der Chef des ältesten SPD/CDU-Bündnisses, Matthias Platzeck (SPD), sieht auch nach zehn Jahren die Gemeinsamkeiten "mitnichten" als aufgebraucht an. Platzeck und CDU-Chefin Johanna Wanka wirken aus Sicht von Beobachtern bisweilen wie ein eingespieltes Ehepaar. Wanka sagte kürzlich: "Wir sind auf einem Stand."
Sachsen-Anhalt: CDU und SPD beschwören ihre gemeinsame Verantwortung. Landeswirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU), den viele als Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2011 sehen, bezeichnet die Große Koalition gar als Idealfall bis 2020. Regierungschef Wolfgang Böhmer (CDU) und seinem Vize Jens Bullerjahn (SPD) wird ein gutes Verhältnis nachgesagt. Probleme gibt es eher innerhalb von CDU und SPD.
Sachsen: Die 2004 gebildete schwarz-rote Koalition gilt nicht als Liebesheirat. Dennoch gelang es immer wieder, Kompromisse zu finden - etwa im Streit um ein neues Hochschulgesetz oder um die Kommunal- und Verwaltungsreform. Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) stellt als Erfolg heraus, dass der deutlich kleinere Partner SPD schwierige Entscheidungen mitträgt. Doch seit Beginn des Wahlkampfs machen CDU und SPD Front gegeneinander.
Mecklenburg-Vorpommern: "SPD und CDU arbeiten vertrauensvoll zusammen", sagt Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD). Beide Partner hielten sich an Absprachen, gerade in der aktuellen Krise, von der die Werften in besonderer Weise betroffen seien.