Zum Schutz vor schädlichem Tabakqualm will die EU-Kommission rauchfreie Zonen in allen Mitgliedstaaten. EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou forderte in Brüssel ein komplettes Rauchverbot in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln sowie am Arbeitsplatz.
Brüssel. - Bis zum Jahr 2012 sollen alle EU-Staaten dafür möglichst weitgehende Gesetze erlassen. Nach Ansicht der Kommission muss etwa Deutschland nachbessern, da hier in Eckkneipen das Rauchen bisher noch erlaubt ist.
Außerdem will die Kommission EU-weit Warnbilder auf Zigarettenschachteln. Die Brüsseler Behörde setzt sich seit Jahren für strengere Rauchverbote ein. Ihr sind jedoch die Hände gebunden, da die Kompetenz für Gesundheitsfragen bei den Mitgliedstaaten liegt. "Es gibt massive Unterstützung durch die Öffentlichkeit, und wir werden mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um dies Wirklichkeit werden zu lassen", sagte Vassiliou. Die Kommissionsempfehlung muss von den Gesundheitsministern der 27 EU-Staaten akzeptiert werden. Danach sollen die Maßnahmen binnen drei Jahren umgesetzt werden.
Nach Kommissionsschätzungen sterben jedes Jahr in der EU rund 7000 Menschen an den Folgen von Tabakrauch am Arbeitsplatz.