Wie kann die geschiedene Frau beweisen, dass sie durch Haushalt und Kinderpause einen Karriereknick erlitten hat? Hätte sie ohne Ehe jetzt bessere Aussichten auf einen Job gehabt? Hätte sie ohne Pause jetzt mehr verdient, und wie viel? "Da gibt es vielfach ein Beweisproblem", sagt Rechtsanwalt Jochem Schausten.
In Berufsgruppen mit Vergütung nach Dienstjahren oder einer Regelbeförderung gibt es zumindest Anhaltspunkte, welche Besoldungsnachteile durch die Pause entstanden sind.
Schwieriger wird es etwa in qualifizierten Dienstleistungsberufen der freien Wirtschaft: Welche Aufstiegschancen hätte eine Medienkauffrau in einer Zeitschrift oder einer Werbeagentur gehabt? Gibt es Ex-Kollegen, die mit ihr begonnen haben und jetzt aufgestiegen sind - oder eben auch nicht? Die Frau muss möglichst überzeugende Vergleichsfälle recherchieren, um Nachteile zu beweisen.