Das dreigliedrige Schulsystem ist Ergebnis einer langen Entwicklung, die im Mittelalter und der Renaissance
begann. Zu dieser Zeit gab es die Elementarschulen und die Lateinschulen. Letztere bereiteten auf ein Studium oder eine Laufbahn im Klerus vor. Aus der Lateinschule entwickelte sich das Gymnasium, das nicht selten an eine Universität angeschlossen war.
Mit der humboldtschen Bildungsreform entstanden das klassische humanistische Gymnasium sowie die Volksschule, die aus der Elementarschule hervorging. An der Volksschule wurden ausgebildete Lehrer eingesetzt, nicht selten ehemalige Unteroffiziere. In Preußen galt ab 1717 die allgemeine Schulpflicht.
Die zunehmende Technisierung der Gesellschaft im 18. und 19. Jahrhundert schuf das Bedürfnis nach einer Schulform, die Naturwissenschaften und moderne Sprachen lehrte, sich also mit der aktuellen Lebensrealität auseinandersetzte: die Realschule. Dieses Schulsystem hat in seinen Grundzügen bis heute Bestand.