Attentate und tödliche Schießereien - auch in Hamburg hinterließ die RAF Spuren. Spätere RAF-Mitglieder wie Karl-Heinz Dellwo oder Wolfgang Beer nahmen Anfang der 70er-Jahre an Hausbesetzungen teil. In einer Villa in den Elbvororten schrieb Ulrike Meinhof für die linke Zeitschrift "konkret". Damals auch dabei: Stefan Aust, später RAF-Experte ("Der Baader-Meinhof-Komplex") und "Spiegel"-Chefredakteur.
Die "Hamburger Tanten" waren drei Terroristinnen von der Elbe, die von Ende 1973 an in einer WG lebten. Susanne Albrecht, Silke Maier-Witt und Sigrid Sternebeck baldowerten Ziele aus und mieteten Wohnungen an.
In Hamburg wurden Gudrun Ensslin (1972 in einer Boutique am Jungfernstieg) und Christian Klar (1982 an einem Depot im Sachsenwald) festgenommen. 1981 wurde Peter-Jürgen Boock in Hamburg geschnappt und saß lange in Bergedorf in Haft.
Als erstes von 34 RAFOpfern wurde im Oktober 1971 der Polizist Norbert Schmid (32) in Poppenbüttel erschossen. Kein halbes Jahr später stirbt Hans Eckard (50), Vizechef des Hamburger Staatsschutzes. Im Mai 1972 werden bei einem Anschlag auf das Axel-Springer-Verlagsgebäude 17 Menschen verletzt. Im Juli 1972 wird Terroristin Petra Schelm bei einem Feuergefecht mit Polizisten erschossen.
Heute leben in Hamburg die ehemaligen RAF-Terroristen Karl-Heinz Dellwo und Knut Folkerts. Holger Meins, der 1974 nach einem Hungerstreik starb, ist in Stellingen begraben.