Der ungelöste Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine zehrt an den Vorräten in den deutschen Gasspeichern.
Nach Angaben der europäischen Gasspeicherorganisation Gas Storage Europe (GSE) waren die 46 deutschen Speicher am Montag dieser Woche zu 59 Prozent gefüllt. Mitte Dezember waren es noch 78 Prozent. Die GSE vertritt 31 Gasspeicher-Betreiber und veröffentlicht wöchentlich die Füllstände, basierend auf Angaben der Mitgliedsorganisationen. In Deutschland sind es die BEB Speicher GmbH, E.ON Ruhrgas, RWE Energy, EnBW, EWE, Bayerngas und VNG in Deutschland.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wollte sich zu den aktuellen Füllmengen in den Speichern nicht äußern. Die Verbraucher hätten aber nichts zu befürchten. Die Versorgung sei sicher. Die Ausfälle bei russischem Gas würden teilweise durch höhere Liefermengen aus anderen Ländern oder über andere Transportwege ausgeglichen, sagte ein BDEW-Sprecher in Berlin. Die Europäische Union hat mit einer Überprüfung ihrer Beziehungen zu Russland und der Ukraine gedroht, falls die Gaslieferungen in die EU nicht in der nächsten Woche wieder laufen. "Die EU-Kommission glaubt, dass die Konferenzen in den kommenden Tagen die beste und letzte Chance für Russland und die Ukraine darstellen, um zu zeigen, dass sie es mit einer Lösung für den Gasstreit ernst meinen", sagte Kommissionssprecher Johannes Laitenberger. Im Klartext: Gas her, sonst legen wir die Beziehungen zu euch auf Eis.
Die EU erwarte vom bevorstehenden "Gas-Gipfel" in Moskau "eine sinnvolle Diskussion zwischen der Ukraine und Russland über den Gastransit nach Europa". Sollte das Gas Anfang der kommenden Woche nicht wieder fließen, "so müssten wir Punkt für Punkt unsere Beziehungen zu Russland und der Ukraine überprüfen und in jedem Einzelfall entscheiden, ob wir unter diesen Umständen wie bisher weitermachen können".