Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao berät bei seinem Deutschlandbesuch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Wirtschaftskrise.
Berlin. Die Kanzlerin hatte ihn zu einem Frühstück ins Kanzleramt eingeladen. Dabei wollten sich die Regierungschefs der beiden weltweit führenden Exportländer über eine engere Zusammenarbeit in der Wirtschafts- und Handelspolitik abstimmen. Merkel will auch heikle Fragen wie die Menschenrechte und den Umgang Chinas mit Tibet ansprechen.
Pünktlich zum Treffen Merkel/Wen hat der Dalai Lama sich aus seinem indischen Exil gemeldet und mehr Menschenrechte in China angemahnt. In seiner wie üblich diplomatisch zurückhaltenden Art hat er Glückwünsche zum chinesischen Neujahrsfest ausgesprochen und gleichzeitig daran erinnert, dass China seine Medien scharf zensiert.
Wen wird heute Mittag offiziell mit militärischen Ehren empfangen. Geplant ist heute außerdem die Unterzeichnung mehrerer Wirtschaftsverträge. Der Industriekonzern ThyssenKrupp will Technologie der Magnetbahn Transrapid an China abgeben, um so die Verlängerung der Strecke in Shanghai anzuschieben. Die chinesische Firma Sany plant bei Köln den Bau einer Maschinenbaufabrik als größte Wirtschaftsinvestition Chinas in Europa. Ebenfalls wollen China und Deutschland enger beim Klimaschutz zusammenarbeiten.