Nach Vorstellung der Integrationsstudie des Berlin-Instituts hat Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt konkrete Forderungen zur Verbesserung des deutschen Bildungssystems erhoben.
Hamburg. "Der Kindergarten muss als erste Stufe des Bildungssystems für ein Jahr obligatorisch werden und beitragsfrei sein", sagte Hundt dem Hamburger Abendblatt. "Wir brauchen eine frühzeitige, intensive und kontinuierliche Sprachförderung mit einer regelmäßigen Feststellung der Fähigkeiten."
Lehrer müssten in ihrer Ausbildung auf die individuellen Förderbedürfnisse der Schüler vorbereitet werden, betonte der BDA-Präsident. Außerdem sei an den Schulen "eine zielgruppengenaue Berufsorientierung in enger Zusammenarbeit mit den Betrieben" erforderlich, um junge Menschen besser auf die Berufswelt vorzubereiten. Hundt betonte: "Die Studie zeigt einmal mehr, dass Bildung die zentrale Voraussetzung für Integration ist."
Die Studie hatte zwar gezeigt, dass Hamburg und Hessen bei der Integration von Migranten am erfolgreichsten in Deutschland seien. Doch gerade bei der Eingliederung der türkischstämmigen Bevölkerung hapere es. 30 Prozent von ihnen haben keinen Schulabschluss, nur 14 Prozent Abitur: nicht einmal halb so viele wie in der deutschen Bevölkerung. Das ist weniger als bei den anderen Zuwanderergruppen. Selbst in der zweiten Generation verbessern sich die Werte für die türkischstämmigen Migranten nur geringfügig.