Der frühere Wirtschaftsminister in Kiel glaubt, dass die Situation prekär wird, wenn das Heizkraftwerk Wedel stillgelegt ist.
Hamburg. Seit Jahren wird in Deutschland eine Energiepolitik „unter Missachtung physikalischer und wirtschaftlicher Fakten“ betrieben, beklagt der Ex-Chef der Norddeutschen Affinerie und frühere Kieler Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU).
Pläne des Hamburger Senats, das Versorgungsnetz in eigener Regie zu betreiben, hält er für einen Irrweg. Nur wer wirtschaftliche Aspekte und die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Energiemarktes außer acht ließ, könne zu dem Schluss kommen, Deutschland benötige weder Kernkraftwerke noch neue Kohlekraftwerke, schreibt Marnette im Abendblatt (Dienstag-Ausgabe).
Prekär würde die Situation für Hamburg, weil das in Schleswig-Holstein liegende Heizkraftwerk Wedel, das in hohem Maße zur Fernwärmeversorgung Hamburgs beitrage, veraltet sei. Es müsse 2012 stillgelegt werden. Marnette: „Allein dadurch fehlt der Hamburger Fernwärmeversorgung mehr als ein Drittel der benötigten Leistung.“