Auslöser der Forderung sind Warnungen von Volkswirtschaftlern, die neuen Schuldenschnitt für Griechenland für unvermeidlich halten.

Nürnberg. Nach einigen Wochen der Ruhe wird die Kritik an der Rettungspolitik für Griechenland in der CSU wieder schärfer. Der Austritt des Landes aus dem Euro müsse eine Option bleiben, forderte Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) in der „Nürnberger Zeitung“.

„Es muss neben den Hilfsangeboten eine Alternative geben für den Fall, dass eine Insolvenz Griechenlands droht. Das heißt, es muss ein Plan B geprüft werden. Nicht in Form einer kalten Insolvenz, sondern als geordnete Austrittslösung.“

Damit setzt Söder sich von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ab, die Griechenland im Euro halten will. Auch CSU-Chef Horst Seehofer hatte auf dem CSU-Parteitag im Oktober zusätzliche Hilfsgelder für Griechenland nicht ausgeschlossen hatte.

Anlass von Söders Äußerungen sind die Warnungen mehrerer renommierter Volkswirtschaftler, dass ein weiterer Schuldenschnitt für Griechenland unvermeidlich sei, da das Land ansonsten die Sanierungsziele nicht erreichen könne.

Im Falle eines zweiten Schuldenschnitts müsste auch Deutschland nach verschiedenen Prognosen mit einem zweistelligen Milliardenbetrag geradestehen. Deswegen lehnt die Bundesregierung das strikt ab. „Man spürt, dass die Rettungssystematik an ihre Grenzen stößt“, sagte Söder dazu.

„Alle Versprechen, dass das kein großes Problem wird oder kein Steuergeld kosten soll, werden immer schwerer einzuhalten sein. Verlängern, verwässern oder hinauszögern scheint jetzt die Devise zu sein.“